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Syrien baut offenbar an geheimer Atomanlage

Archivmeldung vom 24.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Symbol: Warnung vor radioaktiven Stoffen oder ionisierenden Strahlen
Symbol: Warnung vor radioaktiven Stoffen oder ionisierenden Strahlen

Syrien hat offenbar in Marj as-Sultan nahe der Hauptstadt Damaskus an einer weiteren geheimen Atomanlage gebaut. Das berichtet die "Süddeutschen Zeitung". Außen- und Innenaufnahmen von zwei Gebäuden, die der SZ vorliegen, ließen zusammen mit anderen Informationen erstmals die Vermutung zu, dass dort eine Anlage zur Urankonversion entstehen sollte, eine Vorstufe zur Produktion von Brennstäben.

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA in Wien hat bereits im Mai 2008 Zugang zu dem Gelände verlangt, den Syrien bislang verweigert. Die Inspektoren wollen den Komplex untersuchen, weil sie Hinweise darauf haben, dass er in "funktioneller Verbindung" mit einem Gebäude im ostsyrischen el-Kibar stand, das Israel im September 2007 bombardiert hat. Die USA haben Syrien beschuldigt, dort einen Reaktor errichtet zu haben, mit dem Plutonium zum Bau von Atomwaffen produziert werden sollte. Syrien bestreitet dies. Die Fotos sind westlichen Geheimdiensten bekannt und mindestens in Teilen auch der IAEA.

Die SZ hat sich bereiterklärt, die Aufnahmen nicht zu veröffentlichen, weil sie eventuell Rückschlüsse darauf zulassen, wann sie gemacht wurden, und somit auf mögliche Quellen. Die Anlagen waren zu dem Zeitpunkt der Aufnahme zwar zum Teil installiert, manche Ausrüstungsgegenstände wurden aber gerade erst montiert. Die IAEA, die in den nächsten Tagen ihren neuesten Bericht zu Syrien vorlegen wird, lehnte ein Stellungnahme ab. Die Bilder aus den beiden Gebäuden zeigen chemische Apparaturen, wie man sie nach Aussage eines westlichen Geheimdienstmitarbeiters "in einer Urankonversionsanlage erwarten würde". Ein unabhängiger Experte bewertete die Informationen ähnlich. Zudem soll es nach Angaben eines westlichen Geheimdienstlers "Verbindungen" zwischen el-Kibar und Marj as-Sultan geben. Offenbar wurden dieselben Personen an beiden Orten gesichtet oder Transporte zwischen den Anlagen beobachtet, berichtet die SZ.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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