Lettland plant "allumfassende Mobilmachung"
Archivmeldung vom 08.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer lettische Vizepremier und Verteidigungsminister Artis Pabriks kündigt eine "allumfassende Mobilmachung" an und fordert von der Bundesregierung Militärhilfen nach US-amerikanischen Vorbild. In den vergangenen Wochen hätten sich viele Dinge verändert. "Deutschland hat eine historische Wende vollzogen, die wir sehr respektieren", sagte Pabriks dem "Spiegel".
Nun müsse das Geld sinnvoll investiert werden. "Die Deutschen sollten uns helfen, ihre Waffen zu kaufen, damit wir uns schützen können. Europa ist nur gemeinsam sicher." Gebraucht würden insbesondere Artilleriesysteme zur Luftverteidigung, so der Politiker. Sein Land könne sich solche Systeme allein nicht leisten. Auch an der Küste benötige man bessere Ausrüstung. "Natürlich freuen wir uns, wenn man uns Soldaten schickt. Aber was wir wirklich benötigen, ist bessere Ausrüstung und mehr Feuerkraft", so Pabriks.
"Dafür muss man nicht auf die EU warten, das lässt sich auch in einem bilateralen Vertrag regeln." Um selbst die Sicherheit Lettlands zu gewährleisten, plane man eine Vergrößerung der Nationalgarde und verpflichtenden Wehrunterricht ab der 10. Klasse. Ziel sei eine "allumfassende Mobilmachung" der Gesellschaft, um etwaige Aggressionen abwehren zu können. Die Ukraine habe gezeigt, wie man als kleineres Land der russischen Übermacht begegnen könne, so Pabriks weiter. "Wir merken, wie schlecht die Logistik Moskaus ist. Derzeit sieht es auf der russischen Seite unserer Grenze sehr leer aus. Sie benötigen jeden Nachschub. Offensichtlich hat sich Putin brutal verschätzt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur