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Pannenserie in Fukushima geht weiter

Archivmeldung vom 09.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Die Pannenserie im japanischen Atomkraftwerk Fukushima geht weiter: Bei einem Unfall sind sechs Mitarbeiter der Betreiberfirma in Kontakt mit radioaktivem Wasser gekommen, teilte Tepco mit. Bei dem Vorfall war zudem erneut radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gelaufen. Einer der Angestellten soll zuvor irrtümlich ein Rohr abgetrennt haben, welches für die Meerwasserentsalzung nötig war. Dadurch liefen nach Angaben der Betreiber "viele Tonnen" Wasser aus. Es soll eine Stunde gedauert haben, bis das Leck wieder abgedichtet war.

Unterdessen zeigte sich ein deutscher Physiker pessimistisch für die Zukunft: "Die Menschheit könnte bei Scheitern der Versuche, die gebrauchten Brennelemente des KKW Fukushima zu bergen, in einer bisher nicht gekannten Weise durch Strahlen geschädigt werden", sagte Sebastian Pflugbeil den "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag. Die Wahrscheinlichkeit, dass der von den Japanern geplante Rettungsablauf gelinge, gehe "gegen Null". Inwieweit diese Einschätzung zutreffend ist, ist allerdings unklar - Pflugbeil ist seit Jahrzehnten als sehr radikaler Kritiker der Atomindustrie bekannt und greift gerne zu deftigen Worten. Auf der anderen Seite sind der jüngste Unfall und die mittlerweile fast unüberschaubare Zahl an vorherigen Pannen Beleg dafür, dass die Betreiberfirma offenbar überfordert ist.

Die Unfallserie in Fukushima hatte am 11. März 2011 begonnen. Dabei war es nach einem starken Erdbeben in Block 1 bis 3 zu Kernschmelzen gekommen. Große Mengen an radioaktivem Material – rund 10 bis 20 Prozent der radioaktiven Emissionen von Tschernobyl – wurden freigesetzt und kontaminierten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in der land- und meerseitigen Umgebung. Ungefähr 100.000 bis 150.000 Einwohner mussten das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Hunderttausende in landwirtschaftlichen Betrieben zurückgelassene Tiere verendeten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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