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Ischinger rechnet mit langem Kampf gegen IS-Terror

Archivmeldung vom 04.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Durchgestrichene Flagge Islamischer Staat
Durchgestrichene Flagge Islamischer Staat

Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat für den Kampf gegen den islamistischen Terror zu langem Atem und strategischer Geduld aufgerufen. "So wie George W. Bush es nicht geschafft hat, den nach den Anschlägen vom 11. September ausgerufenen `Krieg gegen den Terror` zu gewinnen, so vermessen wäre die Annahme, nach den Anschlägen von Paris den Terror des `Islamischen Staats` eliminieren zu können", sagte Ischinger der "Rheinischen Post".

Es sei zwar zu hoffen, dass dem IS die Existenzmöglichkeit in Syrien entzogen werde. "Aber er wird sich dann an anderer Stelle wieder festsetzen", sagte der Sicherheitsexperte voraus. Er fürchte, dass daher die Terror-Bedrohung zu einem Dauer-Phänomen werde, so Ischinger. "Das ändert sich erst, wenn im Nahen und Mittleren Osten stabilere Regierungen, mehr Wohlstand und mehr politische Teilhabe herrschen."

Experten: IS nach Verlust mehrerer Städte nicht nachhaltig geschwächt

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) ist auch nach der Verlust von Ramadi und einer Reihe anderer Städte im Irak in ihrer Handlungsfähigkeit nicht nachhaltig geschwächt, sondern weiter in der Lage, "offensive Aktionen" durchzuführen. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) unter Bezug auf die Einschätzung von Sicherheitskreisen.

Danach gilt es als wahrscheinlich, dass der IS nach der Niederlage von Ramadi nun auf Entlastungsangriffe und Vergeltungsaktionen setzt. Auch auf die Bedrohung durch Luftangriffe der Anti-IS-Koalition habe der IS sich durch eine Reihe von taktischen Maßnahmen eingestellt. So vermeidet er nach Angaben der Sicherheitskreise großangelegte Truppenbewegungen, tarne sich besser und nutze für Angriffe die Nacht und Schlechtwetterzeiten.

Auch die Zahl der IS-Kämpfer habe sich trotz einer Reihe militärischer Niederlagen nicht deutlich verringert. "Erlittene Verluste können ohne nachhaltige Funktionseinbußen schnell kompensiert werden", lautet die Einschätzung, wie sie die F.A.S. zitiert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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