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ROG will ungehinderten Zugang zu Geflüchteten auf Lesbos

Archivmeldung vom 16.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Reporter ohne Grenzen: Eine Organisation die aus fragwürdigen Quellen finanziert wird.
Reporter ohne Grenzen: Eine Organisation die aus fragwürdigen Quellen finanziert wird.

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die griechische Regierung und die Behörden auf der Insel Lesbos dazu aufgerufen, Journalisten ungehinderten Zugang zu Geflüchteten zu ermöglichen.

Seit einer Woche erreichten die NGO immer wieder Nachrichten von Journalisten, "die auf Lesbos von den griechischen Behörden in ihrer Arbeit behindert werden", sagte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen in Deutschland, dem "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

Einige bekämen Zugang zu dem Bereich, in dem seit der Zerstörung des Lagers Moria Tausende von ehemaligen Bewohnern ausharren, "anderen wurde der Zugang verwehrt – entweder ohne Begründung oder unter Berufung auf eine laufende Militäroperation oder auf Corona-Schutz-Bestimmungen", so Mihr. Er sieht die unabhängige Berichterstattung auf Lesbos gefährdet. Diese "willkürliche Ungleichbehandlung" sorge für große Verunsicherung und mache es Journalisten unmöglich, die dortigen Zustände unabhängig zu dokumentieren und einzuordnen, beklagte der ROG-Geschäftsführer.

Eben dies sei jedoch für die europaweite öffentliche Diskussion über die Zukunft der Menschen in Moria unerlässlich. Mihr verwies auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem vergangenen Jahr, wonach die Frage, wie Asylsuchende untergebracht werden und ob der Staat seinen internationalen Verpflichtungen ihnen gegenüber nachkommt, "unbestritten berichtenswert und von großer öffentlicher Bedeutung" sei. Die griechischen Behörden müssten deshalb sicherstellen, dass Journalisten sich möglichst ungehindert ein eigenes Bild verschaffen können und "Moria keine Blackbox wird", forderte der Journalistenvertreter. Die Polizei auf Lesbos verbietet Journalisten zeitweise den Zugang zu einem abgesperrten Straßenabschnitt, auf dem Geflüchtete unter sehr widrigen Bedingungen ausharren. Die Versorgung der Menschen mit Wasser und Lebensmitteln ist dort mangelhaft, sanitäre Anlagen gibt es nicht. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Geflüchteten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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