Chef von Anleihe-Investor Pimco sieht Portugal als zweites Griechenland
Archivmeldung vom 19.03.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMohamed El-Erian, Chef des weltgrößten Anleihe-Investors Pimco, hält es für unvermeidlich, dass Portugal im Laufe des Jahres zu einem zweiten Griechenland wird. "Unglücklicherweise wird das so sein", sagte El-Erian in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die US-Fondsgesellschaft Pimco verwaltet über 1,3 Billionen Dollar und verfügt über großen Einfluss an den Finanzmärkten.
Der Ablauf ist nach El-Erians Ansicht bereits jetzt klar: Das erste Rettungspaket für die Portugiesen werde sich als unzureichend herausstellen, dann werde das Land seine europäischen Nachbarn um neues Geld bitten, was zu einer Debatte über die Lastenverteilung führe. "Dann werden die Finanzmärkte nervös", so der Pimco-Chef. Generell hält er "die Lage für dramatisch". Nach wie vor sei die Finanzkrise nicht aus - gestanden. Es werde auch "einfach schlechte Politik gemacht, in den USA genauso wie in der Euro-Zone".
El-Erian sieht zudem "die Glaubwürdigkeit" der Zentralbanken "in Gefahr". Sie könnten nur eine Brücke sein zu anderen staatlichen Institutionen, die die eigentliche Arbeit leisten. Im Falle von Italien oder Spanien scheine das zu klappen. Griechenland dagegen sei ein riesiges Fragezeichen: "Ich glaube, das griechische Paket wird schnell auseinanderfallen. Brücken, die ins Nirgendwo gebaut werden, kollabieren irgendwann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur