Zeitung: Kurden setzen erstmals deutsche Waffen gegen IS ein
Archivmeldung vom 27.10.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBei der Rückeroberung der Stadt Zumar hat die kurdische Armee am Samstag erstmals auch deutsche Waffen eingesetzt: Ein "Bild"-Reporter war Zeuge, als Peschmerga-Soldaten bei ihrem Vormarsch "Milan"-Raketen auf ein Haus mit IS-Kämpfern feuerten.
"Wir sind den Deutschen sehr dankbar für ihre Hilfe. Bei unserer erfolgreichen Offensive gestern war das Milan-Raketensystem sehr nützlich", bestätigte Vahal Ali vom Büro des kurdischen Präsidenten Masud Barzani. "Bei der Eroberung Zumars und der umliegenden Dörfer sind bisher Dutzende IS-Kämpfer getötet worden. 12 Peschmerga-Soldaten sind gefallen, darunter tragischerweise drei Brüder. 15 unserer Soldaten wurden verwundet."
Die tragbare Panzerabwehrwaffe "Milan" ist Teil der Bundeswehrhilfe für die Kurden im Irak. Deutschland hatte den Peschmerga-Kräften 30 Abschusssysteme sowie 500 Raketen zugesagt.
BND: IS-Terroristen könnten Passagierflugzeuge abschießen
Die Miliz "Islamischer Staat" (IS) ist möglicherweise mit modernen Luftabwehrwaffen ausgestattet, die auch zum Abschuss von Passagiermaschinen genutzt werden können. Das berichtete der Bundesnachrichtendienst (BND) Ende vergangener Woche in einer vertraulichen Sitzung gegenüber Bundestagsabgeordneten, berichtet die Zeitung "Bild am Sonntag".
Bei den Waffen handele es sich laut BND um sogenannte Manpads, also tragbare Raketenwerfer, die von der Schulter aus abgefeuert werden. Die Waffen seien nach russischen Bauplänen gefertigt, könnten aber auch in anderen Ländern wie Bulgarien oder China hergestellt worden sein. Teilweise handele es sich um ältere Modelle aus den 70er Jahren. Aber auch moderne Waffen, die auf dem neuesten Stand der Technik seien, so der BND, befänden sich in der Hand des IS. Die Waffen sollen aus Beständen der syrischen Armee stammen. Mehrere zivile Fluggesellschaften fliegen den Nordirak noch immer an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur