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Platzeck begrüßt Wiederaufnahme des "Petersburger Dialogs"

Archivmeldung vom 22.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Matthias Platzeck Bild: spd.de
Matthias Platzeck Bild: spd.de

Vor der Wiederaufnahme des "Petersburger Dialogs" am heutigen Donnerstag hat Matthias Platzeck das Aufleben der Treffen begrüßt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gab der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums einer schnellen Normalisierung des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen allerdings keine Chance. "Es ist so viel Porzellan kaputt gegangen, dass nicht schnell und rückstandslos alles wieder so werden kann, wie es war", sagte der frühere SPD-Bundesvorsitzende. Ferner erlebe er in Russland ein neues und deutlich gestärktes Selbstbewusstsein. "Deshalb wird sich Etliches verändern", sagte Platzeck.

Was die Ukraine betrifft, zeigte sich Platzeck zuversichtlich: "Die Zeichen stehen nicht schlecht." Zum ersten Mal seit langer Zeit habe er gegenwärtig die Hoffnung, dass der Waffenstillstand halte und in einen Friedensprozess überführt werden könne. Als Folge sollten die Strafmaßnahmen gegen Russland zum Jahreswechsel nicht verlängert werden. Sie seien ohnehin falsch gewesen. "Inzwischen hat sich klar gezeigt: Die Sanktionen waren wirkungslos. Wir haben eher das Gegenteil des Gewünschten erreicht und nationalistische Postionen im Land gestärkt", sagte der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums.

Platzeck warb für eine veränderte Haltung Russland gegenüber: "Man kann von anderen Staaten nicht erwarten, dass sie zivilgesellschaftliche Prozesse in einem Zehntel der Zeit durchleben, die das eigene Land dafür benötigt hat." Falls Wladimir Putin wieder antrete, würden ihn die Russen bei der nächsten Wahl ohne Frage im Amt bestätigen - "und das muss man dann einfach auch einmal akzeptieren", sagte Platzeck.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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