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Steuer-Gewerkschaft: Ausmaß der Steuerflucht um ein Vielfaches höher

Archivmeldung vom 04.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de

Der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), Thomas Eigenthaler, hält das Ausmaß der Steuerflucht für wesentlich größer als durch die sogenannten "Panama Papers" öffentlich geworden. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Eigenthaler: "Panama ist nur ein kleiner Flecken Erde, und dort geht es um viele Tausend Fälle. Wenn wir sehen, wie allein in Panama die Hölle los ist, müssen wir davon ausgehen, dass es weltweit ein Vielfaches der jetzt bekannt gewordenen Fälle gibt."

Eigenthaler sprach sich für eine Beweislastumkehr bei deutschen Unternehmen aus, die Finanzbeziehungen in Steueroasen wie Panama unterhalten. Könnten Unternehmen keine plausiblen Gründe für ihre Verbindungen in Steueroasen nachweisen, müssten sie zur Zahlung von Zuschlägen an den Fiskus verpflichtet werden.

Dokumente, die der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt worden waren, hatten belegt, dass die Finanzkanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in Panama-Stadt über einen Zeitraum von fast 40 Jahren 214.000 Briefkastenfirmen betreute. Der Leiter des Rechercheverbunds der "Süddeutschen Zeitung", des NDR und des WDR, Georg Mascolo, hatte in der Talk-Sendung "Anne Will" deutsche Banken belastet. Die Dokumente von Mossack Fonseca belegten, dass Banken deutschen Staatsbürgern in großem Umfang bei der Steuerflucht geholfen hätten, sagte Mascolo.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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