Bericht: AfD beschließt Gründung neuer Fraktion im EU-Parlament
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie AfD-Delegation im Europaparlament hat offenbar die Gründung einer neuen Fraktion beschlossen. Die Gründung soll offiziell am Mittwochabend bekannt gegeben werden, wie die "Welt" berichtet.
Der Fraktion sollen 28 Abgeordnete aus neun Ländern angehören. Für eine Fraktionsbildung sind 23 Abgeordnete aus sieben Mitgliedstaaten notwendig.
Teil der Fraktion sollen Abgeordnete der rechtsextremen
Reconquete aus Frankreich, der antisemitischen und rechtsextremen
Konfederacja aus Polen, der pro-russischen und rechtsextremen
Wasraschdane aus Bulgarien, der rechtsextremen Anti-Parteien-Partei Se
Acabo La Fiesta aus Spanien, der euroskeptischen und rechtsextremen
Svoboda a prima demokracie (SPD) aus Tschechien, der neo-faschistischen
Hnutie Republika aus der Slowakei, der rechtsextremen und
irredentistischen Mi Hazank Mozgalom aus Ungarn sowie der rechtsextremen
People and Justice Union aus Litauen werden.
Von der polnischen
Konfederacja sollen drei von sechs Abgeordneten aufgenommen werden, von
der slowakischen Republika einer von zwei Abgeordneten. Die AfD hatte es
zur Bedingung gemacht, mit dem polnischen Abgeordneten Grzegorz Braun
sowie dem slowakischen Abgeordneten Milan Mazurek nicht
zusammenzuarbeiten. Braun, einer der Parteichefs der Konfederacja, hatte
2023 international für Aufsehen gesorgt, als er mit einem Feuerlöscher
die Kerzen auf einem Channuka-Leuchter im polnischen Parlament gelöscht
hatte. Mazurek behauptet entgegen allen Beweisen, Juden hätten den
Holocaust nur erfunden. Er wurde 2019 wegen einer Verurteilung für
Hassrede gegen Sinti und Roma aus dem slowakischen Parlament
ausgeschlossen.
Der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah, der nach
der Europawahl nicht in die AfD-Delegation aufgenommen wurde, soll der
neuen Fraktion nicht angehören. Aufgrund Krahs Äußerungen zu
SS-Offizieren vor der Wahl hatten es die neuen Partner aus Polen und
Frankreich offenbar zur Bedingung gemacht, dass Krah ausgeschlossen
bleibt.
Die AfD schlägt den neuen Partnern den Namen "Europa
Souveräner Nationen" (ESN) vor. Fraktionschef soll der AfD-Abgeordnete
René Aust werden. Derzeit laufen noch Verhandlungen über die Posten der
stellvertretenden Vorsitzenden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur