EU-Staaten bewilligen Zölle auf E-Autos aus China
Archivmeldung vom 04.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie EU kann künftig Zusatzzölle von bis zu 35,5 Prozent auf Elektroautos aus China erheben. Entsprechenden Plänen haben die Mitgliedsstaaten am Freitag zugestimmt, wie die EU-Kommission mitteilte. Berichten zufolge hat sich Deutschland auf Weisung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen die Zölle positioniert.
Neun Monate nach Einleitung einer Antisubventionsuntersuchung hatte die
EU-Kommission im Juli den Weg für zunächst vorläufige Strafzölle auf
E-Autos aus China freigemacht. Sie wirft China vor, dass die
Wertschöpfungskette von E-Autos dort von einer "unfairen
Subventionierung" profitiere, die eine wirtschaftliche Schädigung der
Hersteller in der EU zu verursachen drohe. Die EU-Kommission kündigte
nun an, sich mit China weiterhin intensiv um eine alternative Lösung
bemühen zu wollen, um schädigende Subventionierung zu beseitigen.
In
der Bundesregierung ist das Nein des Kanzlers zu den Zöllen umstritten -
auch weil man für Streitfälle innerhalb der Regierung eigentlich eine
Enthaltung in Brüssel vereinbart hatte. "Aus meiner Sicht ist der beste
Weg zu einer politischen Lösung eine starke EU, die gemeinsam mit voller
Verhandlungsmacht agiert", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck dem "Handelsblatt". "So können wir Zölle am ehesten abwenden."
Habeck
will erklärtermaßen gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Fahrzeugen
schaffen, die in Europa hergestellt und die aus China importiert werden.
Wenn das ohne Zölle gelingen soll, bräuchte es einen Deal mit China und
dafür die Androhung von Zöllen. Inzwischen verhandelten die Chinesen
erstmals ernsthaft, was gut sei. "Und es ist meiner Meinung nach nur
dazu gekommen, weil China merkt, dass die EU entschlossen ist und auch
geschlossen", so der Wirtschaftsminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur