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Schuften statt Schule: Jedes 6. Kind in den Slums von Dhaka arbeitet Vollzeit

Archivmeldung vom 22.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/SOS-Kinderdörfer weltweit/SOS-Kinderdörfer/Alea Horst"
Bild: "obs/SOS-Kinderdörfer weltweit/SOS-Kinderdörfer/Alea Horst"

Fast jedes sechste Kind in den Slums von Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, kann nicht zur Schule gehen, weil es Vollzeit arbeiten muss. Darauf weist die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit zum Internationalen Tag der Bildung (24.1.) hin. "Die Kinder haben keine Chance auf Bildung und sind massiv benachteilig.

So haben sie später kaum Möglichkeiten, den Slum zu verlassen", sagt Ghulam Ishaque, Leiter der Hilfsorganisation in Bangladesch. Dhaka ist eine der größten und am dichtesten besiedelten Städte weltweit. In ihren Slums leben geschätzte drei Millionen Menschen, fast die Hälfte davon sind Kinder.

Viele Familien in den Slums könnten sich das Schulgeld nicht leisten und seien zudem auf den zusätzlichen Verdienst der Kinder angewiesen, erklärt Ishaque: "Die Kinder sammeln Müll, arbeiten in Haushalten, in Aluminiumfabriken, aber vor allem in der Kleidungsindustrie." Dabei übersteige ihre Arbeitszeit teilweise sogar die gesetzliche Grenze für Erwachsene von 42 Wochenarbeitsstunden. "Bei den Jungen und Mädchen aus den Slums sind es nicht selten mehr als 60 Stunden."

Trotz aller Fortschritte, die das Land gemacht hat, verrichten in ganz Bangladesch insgesamt 3,45 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren Kinderarbeit, rund 1,25 Millionen von ihnen sogar unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)


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