„Stuttgarter Nachrichten“ zu U-Boot/Russland
Archivmeldung vom 06.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch kennen wir nicht die Umstände der Havarie, die zwar auf fatale Weise an das Unglück vor fünf Jahren erinnert, zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch keine Rückschlüsse auf vergleichbare Fehler und Versäumnisse erlaubt. Es gibt aber Verdachtsmomente.
Die Tragödie beim Untergang der „Kursk“ erwies
sich, wie erinnerlich, sehr bald als Staatsskandal aus Unfähigkeit,
Ignoranz und Geheimnistuerei, der eine bis dahin unvorstellbare
Rückständigkeit der einstigen Supermacht offenbarte. In dieser
Mentalität aus übertriebenem Ehrgefühl ist das russische Militär bis
heute befangen. Die Marine auch. Dass es am Freitag anfangs
beruhigend hieß, man habe Zeit und der Sauerstoff reiche vier Tage,
entspringt diesem unguten Denken, das trotz Glasnost nach wie vor in
den starren Traditionen staatlich befohlener Enge wurzelt. Vielleicht
gibt es diesmal wirklich ein Happy End. Aber dazu braucht es Glück,
nicht nur Tüchtigkeit.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Nachrichten