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Klingbeil schließt Bruch mit China nicht aus

Archivmeldung vom 11.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Lars Klingbeil (2019)
Lars Klingbeil (2019)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Laut SPD-Chef Lars Klingbeil könnte Deutschland gezwungen sein, mit China einen ähnlichen Bruch zu vollziehen wie mit Russland. "Wir müssen uns bewusstmachen, dass morgen, übermorgen oder in zehn Jahren der Zeitpunkt kommen kann, an dem China Grenzen überschreitet", sagt Klingbeil in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. "Wenn China Taiwan angreift, wird sich auch unsere Beziehung zu China fundamental ändern, so wie das jetzt mit Russland der Fall ist." Deutschland müsse unabhängiger von China werden, andere Märkte erschließen und andere Partner für den Handel mit Rohstoffen finden. "Das ist die große Lehre aus unserem Verhältnis zu Russland", so Klingbeil weiter.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Lieferungen von Schützenpanzern an die Ukraine kritisiert Klingbeil das Vorgehen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, nachdem zuvor US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz und Emmanuel Macron gemeinsam eine Lieferung vereinbart hatten. "Warum der französische Präsident vorgeprescht ist, weiß ich nicht." Das Zeichen an die Ukraine - und vor allem Richtung Russland - "wäre sicherlich noch stärker gewesen, wenn alle drei zum selben Zeitpunkt die Entscheidung verkündet hätten." Macron hatte die Lieferung einen Tag vor den beiden anderen öffentlich gemacht.

Der SPD-Vorsitzende bemängelt darüber hinaus strategisches Denken in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik - das habe die verfehlte Russland-Politik der vergangenen Jahre deutlich gemacht. Dafür müsse es einen festen Ort geben, ähnlich dem Nationalen Sicherheitsrat in den USA: "Wie man das am Ende nennt, sei dahingestellt", sagt Klingbeil. "Wir müssen unsere außen- und sicherheitspolitische Kompetenz erweitern, wenn wir international eine Rolle spielen wollen."

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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