Kommissionspräsident Barroso verteidigt EU-Klimapolitik
Archivmeldung vom 25.01.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat die Klimapolitik der EU gegen den Vorwurf mangelnden Ehrgeizes verteidigt. "Kein Partner tut etwas Vergleichbares", sagte Barroso der "Welt" mit Bezug auf die aktuellen Pläne der EU-Kommission, bis 2030 40 Prozent CO2-Einsparungen im Vergleich zu 1990 zu erreichen. "Unsere Klimaziele sind sehr ehrgeizig. Bis 2050 will die EU den Ausstoß von Treibhausgasen um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 verringern." Schon heute habe die EU den Zielen für 2020 die "weltweit ehrgeizigste Klima-Gesetzgebung", sagte Barroso.
Umweltverbände hatten die neuen Klimapläne der Kommission verrissen, weil sie keine festen Ziele für den Zubau erneuerbarer Energiequellen beinhalten. International aber sind CO2-Einsparungen die Währung, über der Klimapolitiker miteinander verhandeln. "Ich habe mich sehr über die anerkennenden Worte des UN-Generalsekretärs hier in Davos gefreut, der die führende Rolle der Europäischen Union beim Klimaschutz ausdrücklich gelobt hat. Das ist eine große Ermutigung für uns", sagte Barroso der "Welt" am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Barroso warb für ein weltweit ehrgeiziges Ziel und forderte auch Schwellenländer wie China zu mehr Klimaschutz auf."Wir laden alle ein, sich uns anzuschließen, einschließlich der Schwellenländer", sagte Barroso und lobte die eigenen Erfolge. Zwischen 1990 und 2012 habe die EU die Treibhausgas-Emissionen um 18 Prozent verringert, während die Wirtschaftsleistung im selben Zeitraum 45 Prozent zugelegt habe. Das diene als Beleg, dass Klimaschutz und Wirtschaftsfreundlichkeit sich nicht ausschließen. "Wir zeigen ihnen, dass es geht: Wachstum und Klimaschutz sind durchaus vereinbar", sagte Barroso der "Welt".
Ban erinnert Wirtschaft an ihre Rolle bei Bekämpfung des Klimawandels
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Vertreter der Wirtschaft beim Weltwirtschaftsforum in Davos an ihre Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels erinnert. Die Investitionen von heute seien die Einsparungen von morgen und könnten darüber hinaus Wachstum schaffen, so der UN-Generalsekretär. Die grüne Wirtschaft müsse stärker gefördert werden. Dazu könne vor allem die Finanzindustrie beitragen. Es müsse sichergestellt werden, "dass die Regeln der Finanzmärkte der nachhaltigen Entwicklung zuträglich" seien. Ban unterstrich, dass der Klimagipfel im New Yorker UN-Hauptquartier im September eine ideale Gelegenheit für Vertreter von Regierungen, der Wirtschaft und Finanzindustrie sowie der Zivilgesellschaft sei, gemeinsame Maßnahmen gegen den Klimawandel auf den Weg zu bringen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur