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Ex-Flüchtlingskoordinator kritisiert österreichische Asylpolitik

Archivmeldung vom 12.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einwanderer (Symbolbild)
Einwanderer (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Christian Konrad, ehemaliger Koordinator für Flüchtlingspolitik der österreichischen Regierung, hat scharfe Kritik an der Asylpolitik von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz geübt. Es sei eine "Sauerei", dass nach Afghanistan abgeschoben werde, sagte der Ex-Raiffeisenmanager der Wochenzeitung "Die Zeit" (Österreich-Ausgabe).

Die Alpenrepublik müsse zudem Menschen aus Griechenland aufnehmen. "Um substanziell unseren Beitrag zu leisten, sollten wir um die 400 Menschen aufnehmen", sagte Konrad, der ab 2015 ein Jahr lang Flüchtlingskoordinator der Regierung war.

Der Schwenk der ÖVP, die offen auf das Schließen der Grenzen gesetzt hat, sei zwar ein politischer Erfolg, er sei aber "nicht glücklich mit der Art, wie er erzielt wurde". Kurz habe "nicht das Bedürfnis", mit ihm zu reden. Er schätze ihn zwar als politisches Talent, "aber manches gefällt mir nicht", so Konrad. "Ich hoffe nur, dass er sich nicht verbildet und sich zu sehr an den Orbáns und Erdoğans dieser Welt orientiert – denn natürlich ist es einfacher, Diktator zu sein, als sich demokratisch zu hinterfragen." Die Tendenz sehe er aber nicht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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