Gefängnisse mangelhaft Interne Studie deckt Sicherheitslücken auf
Archivmeldung vom 26.01.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den Gefängnissen in Sachsen-Anhalt gibt es zum Teil erhebliche Probleme bei der Sicherheit. Zudem ist die Stimmung unter den Beschäftigten sehr schlecht. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Justizministerium eingesetzte Untersuchungskommission in einem als vertraulich eingetuften Bericht.
Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Donnerstag-Ausgabe.
Die Untersuchung war nach der Zerschlagung eines kriminellen
Netzwerkes aus Gefangenen und Bediensteten im Dezember 2004 in
Auftrag gegeben worden. Die größten Probleme bestehen demnach in der
Justizvollzugsanstalt Halle I (Roter Ochse), in der JVA Naumburg und
Volkstedt (Mansfelder Land). In den Gefängnissen in Halle und
Naumburg sitzen vor allem Täter mit langjährigen Haftstrafen ein.
Nach dem Bericht der Kommission unter Leitung einer Stendaler
Oberstaatsanwältin ist vor allem in Halle die "Sicherheitslage als
kritisch einzuschätzen", es müsse umgehend gehandelt werden.
Justizminister Curt Becker (CDU) räumte gestern ein, dass der
Bericht in der Tat "eine ganze Reihe Mängel" aufliste. Doch bereits
nach Vorlage des ersten Zwischenberichtes im Frühjahr habe er
reagiert - der Leiter der besonders in
der Kritik stehenden Haftanstalt Roter Ochse sei abgelöst worden (die
MZ berichtete). Darüber hinaus sei zwischenzeitlich "eine Menge
geschehen", wenngleich sich nicht alle Probleme beseitigen ließen, so
Becker. Dazu zählten auch die baulichen Mängel in Volkstedt, die ein
Sicherheitsrisiko für die Bediensteten darstellten. Manche Defizite
könnten erst beseitigt werden, wenn 2009 in Burg die neue JVA in
Betrieb gehe, sagte der Minister.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung