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Roth fordert die Aufnahme von mehr Flüchtlingen aus Syrien

Archivmeldung vom 19.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Claudia Roth Bild: gruene.de
Claudia Roth Bild: gruene.de

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat Deutschland aufgefordert, mehr Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. "Deutschland muss dringend ein weitaus größeres Kontingent zur Aufnahme von syrischen Flüchtlingen genehmigen", sagte Roth der "Frankfurter Rundschau".

"Es kann nicht sein, dass Europa auf die Flüchtlingstragödien an seinen Außengrenzen mit Abschottung und Ausweisung reagiert und den Tod von Tausenden Menschen billigend in Kauf nimmt", kritisierte die Grünen-Politikerin. Zudem forderte Roth eine Erleichterung des Familiennachzugs für in Deutschland lebende Syrer.

Roth warnte davor, den Bürgerkrieg in Syrien aus dem Blick zu verlieren. Er gerate im Schatten der Ukraine in Vergessenheit. Die Lage in Syrien und in den Nachbarstaaten werde derweil täglich dramatischer und die Not der syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge nehme zu, sagte Roth der "Frankfurter Rundschau".

"Spiegel": Drei Balkanstaaten sollen "sichere Herkunftsstaaten" werden

Das Bundesinnenministerium will die hohe Zahl der Asylanträge von Bürgern aus Balkan- Ländern eindämmen: Ein Gesetzentwurf, der Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien zu "sicheren Herkunftsstaaten" für Asylsuchende erklärt, soll dazu nach dem Wunsch von Minister Thomas de Maizière am 30. April vom Bundeskabinett beschlossen werden. Einigen Unionspolitikern geht der Entwurf nicht weit genug, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Zusätzlich müssten auch Montenegro und Albanien einbezogen werden", fordert etwa der innenpolitische Sprecher der Unionsbundestagsfraktion, Stephan Mayer.

Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD und Union nur auf Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien geeinigt. Deren Einstufung als sichere Herkunftsländer würde ein extrem verkürztes Asylverfahren und schnellere Abschiebungen ermöglichen. Die meisten Asylbewerber kommen neben Syrien und Afghanistan aus den Balkan-Staaten. Von fast 22.000 Antragstellern aus Bosnien, Mazedonien und Serbien im vergangenen Jahr waren allerdings nur 60 erfolgreich.

Pro Asyl kritisierte die Unionspläne: "Die geringe Erfolgsquote liegt daran, dass die Asylanträge schon jetzt nicht sorgfältig geprüft werden", sagt eine Sprecherin. "Würden die fünf Balkan-Länder zu sicheren Herkunftsländern erklärt, hätten die Behörden eine Ausrede, sich gar nicht mehr ernsthaft mit den Menschen auseinanderzusetzen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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