Bericht: China unterstützt Russland angeblich militärisch
Archivmeldung vom 18.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie US-Geheimdienste gehen offenbar davon aus, dass China Russland seit Beginn des Ukraine-Krieges auch militärisch unterstützt. Entsprechend äußerte sich die Koordinatorin der US-Geheimdienste, Avril Haines, laut einem als geheim eingestuften Memo in einer NATO-Besprechung.
Das
Magazin "Business Insider" berichtet darüber. Laut des Memos hatte
Haines am 11. März hochrangige NATO-Angehörige über Erkenntnisse der
US-Geheimdienste zur Lage in der Ukraine informiert. Demnach wird Haines
China vor, von Anfang an in dem Konflikt nicht neutral gewesen zu sein
"und noch immer mit Russland zu kooperieren". Konkret habe China schon
nach Beginn der Invasion Russland versprochen, es im Krieg militärisch
zu unterstützen.
China versuche bislang, die Hilfe geheim zu
halten. Um welche militärische Unterstützung es genau geht, geht aus dem
Memo nicht hervor. Tatsächlich hat die chinesische Regierung eine
Unterstützung Russland offiziell bisher abgestritten. In dem Briefing
ging es darüber hinaus auch um die militärische Lage in der Ukraine.
Ein
Militär-Analyst von Haimes, der in dem Memo namentlich nicht genannt
wird, sprach von einer "desaströsen" Leistung des russischen Militärs.
Russland habe den Krieg schlecht geplant. Demnach seien die eigenen
Soldaten unzureichend vorbereitet und die eigene Luftwaffe von Anfang an
nicht konsequent eingesetzt worden. Russland habe wohl
fälschlicherweise angenommen, die Ukrainer würden angesichts der
vermeintlichen russischen Übermacht nicht kämpfen, heißt es weiter.
Logistische
Probleme und eine niedrige Kampfmoral würde das russische Militär
derzeit schwächen. Russische Soldaten sollen laut des Analysten
frühzeitig massenhaft desertieren sein ("mass desertion"). Das russische
Militär habe im ganzen Land Freiwillige für seine Infanterie gesucht,
aber nur wenige Soldaten gefunden, die sich gemeldet hätten. Inzwischen
würden die US-Geheimdienste bezweifeln, heißt es im Memo, dass Russland
genügend gut ausgerüstete Soldaten habe, um die ukrainische Hauptstadt
Kiew einzunehmen.
Laut Haines habe der russische Präsident
Wladimir Putin zwar mit harten westlichen staatlichen
Wirtschaftssanktionen gerechnet. Er sei aber überrascht worden, wie
viele private Unternehmen sich aus Russland zurückziehen. Dass er auch
an viele Geldreserven der Nationalbank nicht herankomme, da die Konten
im Westen eingefroren sind, habe Putin laut der US-Einschätzung wohl
nicht erwartet. In Verhandlungsgesprächen bestehe Putin immer wieder auf
die Neutralität der Ukraine, einer Entmilitarisierung des Landes und
auf die Anerkennung der besetzten Gebiete im Osten und auf der Krim.
Da
seine Erfolgsaussichten im Krieg aber immer schlechter werden, rechnet
Haines mit einer zunehmenden Brutalität im Krieg und sogar dem Einsatz
von Chemie-Waffen. Die Sanktionen gegen russische Oligarchen würden zwar
einen Einfluss auf die Ratschläge haben, die Putin aktuell erhalte.
Doch auf seine Entscheidungen würde dies bislang keinen Einfluss haben.
Die Sanktionen würden aus Sicht von Haines auch bislang nicht dazu
führen, dass die Oligarchen auf einen Putsch gegen Putin ("regime
change") dringen würden. Auch im Land seien die Proteste gegen Putin
überschaubar. An Kundgebungen würden demnach höchstens 2.000 Menschen
teilnehmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur