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Tausch der weißrussischen Flagge in Buchenwald löst Empörung aus

Archivmeldung vom 13.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Tor zum Lager im KZ Buchenwald
Tor zum Lager im KZ Buchenwald

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Buchenwald wurde vor der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Befreiung des KZs die weißrussische Fahne durch die der Opposition ersetzt. Weißrussland erklärt, der Tausch sei eine Verhöhnung der Opfer des Zweiten Weltkriegs. Die Fahne war schon von Nazikollaborateuren gebraucht worden. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Am Montag nahm Weißrussland Strafermittlungen auf, nachdem bei der Gedenkveranstaltung im ehemaligen KZ in Buchenwald die Fahne des Landes durch eine ersetzt wurde, die von der Opposition gebraucht wird.

Minsk bestand darauf, dass es unannehmbar sei, "auf der Erinnerung an all die Weißrussen, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, und die zehntausenden weißrussischen Gefangenen in Konzentrationslagern herumzutrampeln".

Die Fahnen wurden vor einer Veranstaltung ausgetauscht, die zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZs Buchenwald stattfand. Sie wurde am Montag abgehalten, aber die Delegationen aus Weißrussland und Russland wurden wegen des Konflikts in der Ukraine nicht eingeladen.

Die Bilder von der Abnahme der rotgrünen weißrussischen Nationalflagge und ihrer Ersetzung durch eine rot-weiße Fahne, die international durch die Proteste gegen die Regierung 2020 und 2021 bekannt wurden, kursierten in den sozialen Medien und blieben in Minsk nicht unbemerkt.

Sie führten dazu, dass der deutsche Botschafter in Weißrussland, Manfred Huterer, am Montag ins Außenministerium einbestellt wurde.

Dem Diplomaten wurde mitgeteilt, dass angesichts des "Leidens des weißrussischen Volkes durch die Hand der faschistischen Invasoren" und den Beitrag der Nation insgesamt zum Sieg über die Nazis "solche Handlungen der deutschen Seite auf keine Weise gerechtfertigt werden können, insbesondere nicht durch irgendwelche augenblicklichen oder opportunistischen Gründe".

Am selben Tag eröffnete das Büro des weißrussischen Generalstaatsanwalts ein Ermittlungsverfahren wegen der Aufstachelung zum Völkerhass in Bezug auf den Vorfall in Buchenwald, das heutzutage ein Museum und eine Gedenkstätte ist.

Die Staatsanwaltschaft klang ähnlich wie das Außenministerium und nannte den Flaggentausch einen "zynischen" Akt, der "die Ehre und Würde des weißrussischen Volkes mindert" und "die Erinnerung an Millionen verspottet, die auf weißrussischem Gebiet starben", während des Zweiten Weltkrieges.

Nach weißrussischem Recht bringt der entsprechende Artikel des Strafgesetzbuchs eine Strafe von drei bis zehn Jahren Haft. Die Ermittler haben bisher keinen Verdächtigen und erklärten, eine "nicht identifizierte Person" habe die Flaggen getauscht.

Buchenwald war eines der ersten von den Nazis eröffneten Konzentrationslager. Es war von 1937 bis 1945 in Betrieb und mehr als 76.000 Menschen sind schätzungsweise dort gestorben.

An den Kämpfen in der Ukraine nehmen keine Truppen aus Weißrussland teil, aber Minsk wird dennoch international verurteilt und sanktioniert, weil es Moskaus Verbündeter ist und den russischen Truppen erlaubt, durch sein Gebiet zu marschieren.

Die rot-weiße Fahne, die das Symbol der vom Westen gestützten Opposition wurde, hat eine eher kontroverse Geschichte. Ursprünglich wurde sie für die Weißrussische Demokratische Republik geschaffen, ein selbsternannter Staat, der nur von 1918 bis 1919 existierte. Die gleiche Fahne wurde später von weißrussischen Nazikollaborateuren im Zweiten Weltkrieg gebraucht.

Diese wurden von Radoslaw Ostrowsky angeführt, der später in die USA emigrierte, und halfen beim Holocaust. Heute wird diese Fahne von den Unterstützern der vom Westen geförderten Aktivistin Swetlana Tichanowskaja genutzt."

Quelle: RT DE

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