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Griechischer Staatspräsident: Türkei kooperiert mit Schleusern

Archivmeldung vom 18.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Prokopis Pavlopoulos
Prokopis Pavlopoulos

Foto: Flappiefh
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Griechenland macht der Türkei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise schwere Vorwürfe. In einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" beschuldigte Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos das EU-Partnerland, mit Schleusern gemeinsame Sache zu machen und damit die Anstrengungen der Europäischen Union zur Reduzierung der Flüchtlinge zu hintertreiben.

"Ich hege die starke Befürchtung, dass die türkischen Menschenschmuggler Unterstützung von den Behörden bekommen. Vor allem die Hafenbehörden tun so, als ob sie nichts mitbekämen", sagte Pavlopoulos. "Wir haben Beweise dafür." Er nannte das Geschäft der Menschenhändler "eine Art Sklavenhandel".

An diesem Montag reist der griechische Staatspräsident nach Berlin. Dort wird er von Bundespräsident Joachim Gauck empfangen. Auch ein Treffen mit Kanzlerin Merkel steht auf dem Programm. In Merkels Strategie zur Bewältigung der Flüchtlingskrise spielt die Türkei eine Schlüsselrolle. Auf europäischer Ebene hat sich die Kanzlerin dafür eingesetzt, dass die EU dem Beitrittskandidaten weit entgegen kommt. Als Gegenleistung dafür, dass die Türkei die Grenzen besser sichert, soll das Land drei Milliarden Euro für die Flüchtlingshilfe erhalten, und die Beitrittsgespräche sollen vertieft werden. Griechenland will aber erst dann seinen Anteil an dieser Summe zahlen, wenn die Türkei die Zahl der Flüchtlinge reduziert hat. Pavlopoulos sagte: "Griechenland wird all seine Verpflichtungen erfüllen, wenn die Türkei ihre Verpflichtungen erfüllt hat. Bislang hat die Türkei nicht geliefert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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