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Magazin: Putin verschärft Konfrontationskurs gegen Deutschland

Archivmeldung vom 15.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Wladimir Putin (um 2006)
Wladimir Putin (um 2006)

Foto: Kremlin.ru
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen Konfrontationskurs gegen Deutschland verschärft. Der Inlandsgeheimdienst FSB setzte in den vergangenen Wochen russische Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Moskau unter Druck, um an Informationen zu gelangen, berichtet der "Spiegel".

Vor einigen Jahren hatte Putin die Abteilung Gegenspionage des FSB noch angewiesen, Aktivitäten gegen deutsche Einrichtungen deutlich herunterzufahren. Diese Zurückhaltung gilt nun nicht mehr. Auch auf anderen Gebieten bahnt sich eine deutsch-russische Eiszeit an: Eine Delegation von CDU-Bundestagsabgeordneten, die in der vergangenen Woche Moskau besuchte, sah sich mit zahlreichen Gesprächsabsagen im letzten Moment konfrontiert.

Eine Kreml-nahe Boulevardzeitung mit Millionenauflage zeigte angebliche Nacktfotos der Bundeskanzlerin, das Staatsfernsehen verglich die von Angela Merkel unterstützte Zwangsabgabe auf Bankguthaben in Zypern mit der Enteignung deutscher Juden während der Nazi-Herrschaft. Der Chef des Auswärtigen Ausschusses des russischen Parlaments, Alexej Puschkow, warf den Deutschen zudem vor, mit dem TV-Weltkriegsdrama "Unsere Mütter, unsere Väter" den Angriff des "Dritten Reichs" auf Russland zu verharmlosen und "ein weiteres Mal zu versuchen, die Geschichte umzuschreiben".

Im Kanzleramt heißt es, die Spannungen zwischen beiden Regierungen hätten durch die Beschlagnahmung von Computern bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Petersburg Ende März eine neue Qualität erreicht. Merkel ist erkennbar desillusioniert, was die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Russland angeht. Man wolle aber keine Brücken abbrechen, heißt es in ihrer Umgebung. Ein zweieinhalbstündiges Abendessen Merkels mit Putin am Rande der Hannover Messe war in der vergangenen Woche in frostiger Atmosphäre verlaufen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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