Der britische Milliardär und Fondsmanager Jim Mellon argumentiert für den EU-Ausstieg
Archivmeldung vom 01.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Das Euro-Schiff wird sinken, keine Frage", sagt der britische Fondsmanager Jim Mellon. Im Interview in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins BILANZ, das am Sonnabend im Einzelhandel erhältlich ist, prophezeit er, dass die europäische Zentralbank die italienischen und französischen Staatsschulden aufkaufen muss: "Italien und Frankreich sind beide auf dem Weg in die Pleite." Den Deutschen werde "es nicht gefallen, wenn sie auch noch für die Schulden der Italiener oder der Franzosen aufkommen" müssen.
Milliardär Mellon unterstützt die Kampagne für den EU-Ausstieg der Briten mit 100.000 Pfund. Er erwartet für die Briten keine Beeinträchtigung des Handels, im Gegenteil: "Wir wollen Teil der Welt sein, nicht nur Europas." Die wirtschaftlichen Folgen eines Brexits sind nach Mellons Ansicht äußerst gering: "Ich halte es für eine Farce, zu behaupten, dass Deutschland und Frankreich nicht mehr mit Großbritannien handeln würden. Warum sollten Volkswagen oder Siemens ihre Produkte nicht mehr hier verkaufen wollen?"
Geschäftlich setzt Mellon auf Deutschland. Sein Fonds Charlemagne Capital und Burnbrae halten hier Immobilien für mehrere hundert Millionen Euro. An denen will er nicht nur durch Preissteigerungen verdienen, verrät er im BILANZ-Interview. Mellon wettet auf die Einführung einer Währung, die bei uns den Euro ersetzt: "Wenn Deutschland Teil einer neuen Währungsunion wird oder die D-Mark wieder einführt, geht die Währung um 50 Prozent oder sogar noch mehr nach oben."
Quelle: BILANZ (ots)