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Schriftsteller Dogan Akhanli kommt unter Auflagen frei

Archivmeldung vom 21.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Doğan Akhanlı (2009)
Doğan Akhanlı (2009)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der türkischstämmige deutsche Schriftsteller Dogan Akhanli, der am Samstag in Spanien auf Veranlassung der türkischen Regierung festgenommen worden war, kommt unter Auflagen frei. Das sei das Ergebnis einer gerichtlichen Anhörung, teilte Akhanlis Anwalt am Sonntag über Facebook mit. Der Schriftsteller darf Madrid demnach aber nicht verlassen.

Der "Welt" sagte der Anwalt, dass sich Akhanli ein Mal pro Woche bei der Polizei melden müsse. Der Schriftsteller war 1991 nach Deutschland ins politische Asyl geflohen. Er ist Mitglied in der internationalen Schriftstellervereinigung PEN und besitzt die alleinige deutsche Staatsbürgerschaft.

Gabriel begrüßt Freilassung von Schriftsteller Akhanli

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich erfreut über die Freilassung des türkischstämmigen deutschen Schriftstellers Dogan Akhanli in Spanien geäußert. "Ich freue mich, dass Dogan Akhanli wieder auf freiem Fuß ist", sagte Gabriel am Sonntag.

"Es wäre schlimm, wenn die Türkei auch am anderen Ende Europas erreichen könnte, dass Menschen, die ihre Stimme gegen Präsident Erdogan erheben, in Haft geraten würden." Er habe "vollstes Vertrauen" in die spanische Justiz. Zuvor hatte der Anwalt des Schriftstellers mitgeteilt, dass Akhanli unter der Auflage, Madrid nicht verlassen zu dürfen, freigelassen werde.

Anwalt von Akhanli rechnet nicht mit Auslieferung an die Türkei

Der Anwalt des in Spanien festgenommenen deutschen Schriftsteller Dogan Akhanli, Ilias Uyar, rechnet nicht mit einer Auslieferung seines Mandanten an die Türkei. Das sagte Uyar am Sonntagabend der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

In der Türkei sei ein rechtsstaatlicher Prozess gegen seinen Mandanten nicht möglich. Zu der Spanienreise seines Mandanten sagte er, dieser habe von der deutschen Polizei keinen Hinweis darauf erhalten, dass ihm bei einer Auslandsreise Gefahren drohten. Uyar sagte, in dem Fall Akhanli gehe es nicht um Strafverfolgung, sondern darum, mit Interpol eine Jagd durchzuführen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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