Kauder: Christenverfolgung nimmt weltweit weiter zu
Archivmeldung vom 15.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie überkonfessionelle, christliche Hilfsorganisation Open Doors hat an diesem Mittwoch ihren jährlichen Weltverfolgungsindex vorgestellt. Dazu erklärt Volker Kauder, in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig für Wertethemen, Religionsfreiheit und den Einsatz gegen Christenverfolgung: "Mit seinem jährlichen Weltverfolgungsindex (WVI), der das Ausmaß der weltweiten Verfolgung von Christinnen und Christen dokumentiert und veranschaulicht, leistet Open Doors überaus wichtige Arbeit."
Kauder weiter: "Der aktuelle WVI gibt erneut Anlass zu großer Sorge: Laut Schätzungen von Open Doors sind etwa 260 Millionen Christinnen und Christen starker bis extremer Verfolgung ausgesetzt. Für den Berichtszeitraum dokumentiert das christliche Hilfswerk eine erhebliche Zunahme an Übergriffen auf Kirchen und kirchliche Einrichtungen.
Insbesondere die Situation in einigen afrikanischen Staaten ist gravierend: Durch Verhaftungen von Gemeindemitgliedern wird die Religionsfreiheit der Menschen massiv untergraben, durch die willkürliche Beschlagnahmung von Krankenhäusern und anderen kirchlichen Einrichtungen wird die Existenz der Religionsgemeinschaften als Institution bedroht. Aufgrund blutiger Überfälle auf Gottesdienste mit zahlreichen Toten ist Burkina Faso erstmals auf dem WVI verzeichnet worden (Rang 28).
Darüber hinaus sind auch die Entwicklungen in Asien alarmierend: Im Hinblick auf China wird eine kontinuierliche Ausweitung digitaler Überwachungsmaßnahmen gegen Christen und andere Religionsgemeinschaften berichtet, über Indien eine Zunahme an Feindseligkeiten und hassmotivierter Übergriffe gegen Christen durch hindu-nationalistische Extremisten.
Auch nach dem militärischen Sieg über den sogenannten "Islamischen Staat" zögern irakische Christen aufgrund der anhaltend unsicheren Lage, in ihr Land zurückzukehren. Über Syrien berichtet Open Doors, dass Christen aufgrund der politischen Lage, insbesondere auch der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien, weiterhin akut von Vertreibung bedroht sind.
Der Einsatz für den Schutz der Religionsfreiheit und der Kampf gegen Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses ist ein zentrales Anliegen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Die Gewährleistung von Religionsfreiheit ist der Eckpfeiler von Stabilität und Frieden. Sie muss daher weiterhin im Fokus der außen- und entwicklungspolitischen Bemühungen der Bundesregierung stehen.
Hintergrund: Der Weltverfolgungsindex 2020 umfasst eine Rangliste von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Open Doors zufolge hat die Gewalt gegen Christen, Kirchen und kirchliche Einrichtungen erheblich zugenommen. Die Liste wird angeführt von Nordkorea (1), Afghanistan (2), Somalia (3), Libyen (4) und Pakistan (5). Im Berichtszeitraum vom 1.11.2018 bis 31.10.2019 wurden dem Bericht zufolge ca. 9.500 Kirchen und kirchliche Einrichtungen attackiert, zerstört oder geschlossen; im Vorjahr waren es 1.850.
Quelle: CDU/CSU - Bundestagsfraktion (ots)