Geiger entsetzt über Trumps Umgang mit Informationen
Archivmeldung vom 17.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer ehemalige Chef von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst, Hansjörg Geiger, ist entsetzt über das Verhalten von US-Präsident Donald Trump. Geiger sprach am Mittwoch im rbb-Inforadio von einer "fatalen Entwicklung, sowohl für die Nachrichtendienste, als auch für das Vertrauen, das man in einen Staatsmann setzen kann, der sagt, er wolle groß rauskommen und den Russen zeigen, wie großartig er sei."
Der Geheimdienst-Experte prophezeite den US-Behörden eine zunehmend schwierige internationale Zusammenarbeit. "Man wird sich bei verschiedenen Nachrichtendiensten sicher noch mehr überlegen, ob man besonders sensible und wichtige Informationen tatsächlich an die US-Nachrichtendienste weitergeben kann. Alleine dieses Prüfen führt zu Einschränkungen des extrem wichtigen Informationsflusses."
Geiger warf Trump insbesondere vor, den Quellenschutz zu verletzen. Der sei eine "heilige Sache" in den Nachrichtendiensten. Es könnte nicht nur eine wichtige Informationsquelle versiegen, es könnte auch das Leben eines Informanten gefährdet sein.
Inzwischen merkten auch amerikanische Politiker, "dass hier jemand an der Macht ist, der die eigene Nation in Gefahr bringen kann."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)