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Studie: Brexit wird Großbritannien mehr schaden als übrigen EU-Staaten

Archivmeldung vom 29.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: D Smith, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: D Smith, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Brexit wird Großbritannien einer Studie des Deutschen Bundestags zufolge deutlich mehr schaden als den anderen 27 EU-Staaten. Langfristig könne das britische Bruttoinlandsprodukt um bis zu 9,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen als ohne Brexit, heißt es in der Studie vom 22. März, über die das "Handelsblatt" berichtet. Denoch sehr erstaunlich ist, daß die Briten offenbar trotz aller drohenden Nachteile die EU verlassen, da sie deutliche Vorteile sehen.

Diese stütze sich auf diverse Prognosen von Organisationen und Ökonomen. "Während die britische Wirtschaft insbesondere im Falle eines `hard Brexit` erhebliche Einbußen erleidet, bleiben die Auswirkungen für die EU-27 begrenzt", heißt es in dem Papier. Einzelne Mitgliedstaaten wie die Republik Irland seien aber stärker betroffen.

Der Brexit führe bereits jetzt dazu, dass sich Unternehmen mit Investitionen in Großbritannien zurückhielten, meint die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG. "Die meisten Unternehmen warten ab", sagte Marcus Schüller, Partner bei KPMG dem "Handelsblatt". Der Brexit berge für die Unternehmen diverse Risikofaktoren, darunter "die Entwicklung der Zölle, der Steuer, Löhne und der Wechselkurs", wobei vor allem neue Zölle als "zusätzlicher Kostenfaktor" problematisch seien.

Der Chef des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, befürchtet, dass die EU und Großbritannien es binnen zwei Jahren nicht schaffen, ein neues Freihandelsabkommen abzuschließen. "Wegen der Europawahlen haben wir ja nicht einmal zwei Jahre. Wie man dieses komplexe Rechtsgefüge in so kurzer Zeit entflechten und neu definieren will, ist mir schleierhaft", so Hüther.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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