Deutscher Soldat in Afghanistan gefallen
Archivmeldung vom 06.05.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIn Afghanistan ist am gestrigen Samstag ein deutscher Soldat bei Kämpfen mit Aufständischen getötet worden. Das teilte die Bundeswehr am Sonntag mit.
Deutsche Spezialkräfte haben demnach am Samstagmittag (deutscher Zeit) eine afghanische Operation begleitet und unterstützt. Aufständische hätten dabei das Feuer auf die afghanischen und ISAF-Kräfte eröffnet. Bei der anschließenden Erkundung gerieten die afghanischen und ISAF-Kräfte nach Bundeswehrangaben erneut unter Beschuss. Dabei wurde ein deutscher Soldat getötet und ein deutscher Soldat verwundet. Der verwundete deutsche Soldat befindet sich in ärztlicher Behandlung.
Die Angehörigen seien informiert worden. Zu Verlusten auf Seiten der afghanischen Kräfte liegen noch keine abschließenden Informationen vor. Vermutlich wurden mehrere Aufständische getötet, hieß es seitens der Bundeswehr weiter. Zivilpersonen kamen nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden.
Nach Tod von Bundeswehr-Soldat: Grüne fordern verbindliche Abzugspläne aus Afghanistan
Nach dem Tod eines Elite-Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan haben die beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Renate Künast und Jürgen Trittin, einen verbindlichen Abzugsplan aus Afghanistan gefordert. "Wir sind zutiefst bestürzt und traurig über die Nachricht vom Tod eines Bundeswehr-Soldaten und von der Verwundung eines weiteren Soldaten in der Provinz Baghlan im Norden Afghanistans. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei den Familien und Freunden der Opfer", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Trittin und Künast am Sonntag. Dem verwundeten Soldaten wünschten beide eine baldige und vollständige Genesung.
Dieser "schrecklichste Verlust der Bundeswehr in den vergangenen zwei Jahren" zeige, dass die Sicherheitslage im nördlichen Operationsgebiet der Bundeswehr "nach wie vor sehr instabil ist", so Künast und Trittin weiter. "Wir brauchen endlich eine verbindliche Abzugsplanung aus Afghanistan, die die Rahmenbedingungen und den Auftrag der Bundeswehr umfassend klärt. Der Kampfeinsatz in Afghanistan muss nach 12 Jahren endlich beendet werden." Dazu gehörde auch das hoch riskante Partnering-Konzept, wie die beiden Grünen-Politiker betonten.
Politiker besorgt über Sicherheit in Afghanistan
Politiker von Koalition und Opposition haben sich besorgt über die Sicherheit der deutschen Soldaten in Afghanistan geäußert. Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, rechnet mit wachsenden Gefahren für die Bundeswehr.
"Die schrecklichen Ereignisse zeigen, wie gefährlich die Situation in Afghanistan weiterhin ist. Und die Gefahr für die deutschen Soldaten wird bis Ende 2014 eher zunehmen", sagte Nouripour der "Welt". Er bezeichnete den Abzug aus Afghanistan als "das schwierigste und gefährlichste, was die Bundeswehr je gemacht hat". Es gebe zur Sicherheit der Soldaten beim Abzug noch einige unbeantwortete Fragen, kritisierte der Grünen-Politiker.
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, betonte, dass Afghanistan den vergangenen zwei Jahren statistisch sicherer geworden sei. "Aber angesichts dieses Ereignisses ist eine Statistik relativ", sagte Arnold der "Welt". Tatsache sei, dass es im Osten und Süden des Landes noch erhebliche Schwierigkeiten gebe. Auch im Norden gebe es einige bekannte Brennpunkte.
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe wandte sich gegen Veränderungen beim Afghanistan-Einsatz: "Bei aller Erschütterung über den Tod des Soldaten bleibt es richtig, die internationale Gemeinschaft und Afghanistan auch weiterhin wie geplant zu unterstützen", sagte Gröhe der "Welt".
FDP-Verteidigungspolitiker Burkhardt Müller-Sönksen warnte vor Gefahren beim Abzug der Bundeswehr bis 2014. Man dürfe auf keinen Fall bei der Sicherheit sparen, sagte er der "Welt". "Die Sicherheit unserer Soldaten muss bis zur letzten Minute gewährleistet sein", forderte der FDP-Politiker, der im Verteidigungsausschuss sitzt. Müller-Sönksen forderte zudem alle Bundestagsabgeordneten auf, bei der Trauerfeier für den am Samstag getöteten deutschen Soldaten anwesend zu sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur