Schmierestehen der Bundeswehr für Menschenrechtsverletzungen der US-Armee?
Archivmeldung vom 18.11.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHat die Bundesregierung nun auch noch Beihilfe zum Menschenraub geleistet? Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch befördern die USA Gefangene auf ihrem Weg in osteuropäische Geheimgefängnisse quer durch Europa, und ein italienisches Gericht geht davon aus, dass CIA-Agenten bereits im Februar 2003 einen Verdächtigen entführt und auf dem Militärflughafen Ramstein "umgeladen" haben.
Die Bekämpfung von "Terrorismus" wird immer offensichtlicher zur
Bekämpfung von Grund- und Freiheitsrechten. Das gilt auch für die
Bundesregierung, die an ihrem Kurs festhält, die Grundrechte,
darunter auch diejenigen von Gefangenen, zunehmend einzuschränken.
Nun drängt sich der Verdacht auf, dass die Bundesregierung auch
noch illegale Foltermethoden der USA unterstützt. Wenn die USA
Gefangene vom einen zum anderen Geheimknast transportieren, ist die
Wahrscheinlichkeit hoch, dass dafür auch der Flughafen Ramstein
genutzt wird, der für das US-Militär ein zentraler Umschlagplatz ist.
Die Bundesregierung kann ihre Hände nicht in Unschuld waschen. Den
völkerrechtswidrigen Krieg gegen Irak unterstützt die Bundesregierung
durch tatkräftige Beihilfe, unter anderem indem sie
Bundeswehrsoldaten zum Schutz vor US-Einrichtungen in Deutschland
aufbietet - bis heute auch vor dem Flughafen Ramstein. Es ist allen
bekannt, dass sich US-Behörden nicht ums Völkerrecht kümmern, wenn es
darum geht, Aussagen aus ihren Gefangenen herauszuholen.
Das US-Militär bricht das Völkerrecht, und die Bundeswehr steht
Schmiere - damit muss Schluss sein! Ich verlange von der
Bundesregierung, zu den jetzt erhobenen Vorwürfen restlos Stellung zu
beziehen. Für demokratische Mindeststandards und den Schutz von
Menschenrechten darf es keine no-go-areas geben.
Diesen Sachverhalt erklärt die innenpolitische Sprecherin
der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Ulla Jelpke zu den Berichten über die geheimen
Gefangenentransporte der CIA.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.