Bericht: EU kritisiert Trumps Wirtschaftspolitik
Archivmeldung vom 09.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Wirtschafts- und Finanzausschuss der Europäischen Union hat heftige Kritik an der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump geübt. Vor allem in Trumps Bestrebungen für mehr Protektionismus sehe der Ausschuss eine Gefahr für die Weltwirtschaft, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf ein internes Papier des Ausschusses, in dem Spitzenbeamte aus den Finanzministerien der Mitgliedsländer versammelt sind, um eine gemeinsame Haltung der EU zu wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen zu finden.
"Dessen Auswirkungen könnten viel schädlicher ausfallen als bislang gedacht", heißt es laut "Spiegel" in dem Papier. Dem Nachrichtenmagazin zufolge bereiten den Europäern die Ausgabepläne der Trump-Regierung Sorgen. Weil "sich die öffentlichen Schulden schon jetzt nicht auf einem nachhaltigen Pfad bewegen", berge der Kurs "kurzfristige Risiken für die Weltkonjunktur". Beunruhigt sind die Spitzenbeamten aus den europäischen Finanzministerien auch, weil Geldgeber die USA in jüngster Zeit meiden.
"Der Rückgang bei internationalen Investitionen stellt eine mögliche Verletzlichkeit dar", schreiben sie mit Blick auf die USA. Die Pläne, bei einer Steuerreform vor allem obere Einkommen zu entlasten, "wird die Herausforderungen eher verschärfen als lindern, vor denen die US-Wirtschaft steht". Auch die Pläne zur Einschränkung der Krankenversicherung stoßen bei den Europäern auf Widerspruch. "In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die Vereinigten Staaten mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im OECD-Vergleich schon jetzt nur sehr dürftig abschneiden", heißt es in dem Papier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur