Rufe aus Litauen nach robusten europäischen Truppen in Ukraine
Der frühere litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis warnt vor den Folgen eines Ukraine-Deals zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Die Amerikaner wollen Neuwahlen in der Ukraine, Anerkennung der besetzen Gebiete, keine Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Sollte Trump sich darauf einlassen, seine Truppen aus Europa
zurückzuziehen, dann wäre das ein gewaltiger Sieg Russlands. 7:0 für
Putin."
In dem Fall, so Landsbergis, könnte Russland versuchen,
den Krieg auf andere Teile Europas auszudehnen. Deshalb müssten die
Europäer Truppen in die Ukraine schicken, die mit einem robusten Mandat
ausgestattet sind: "Wenn Truppen in der Ukraine stationiert werden, dann
müssen sie von der ersten Sekunde an kämpfen dürfen, sollte Russland
wieder angreifen."
Zugleich räumte Landsbergis ein, dass die USA
weiterhin gebraucht würden: "Es geht nicht ohne sie. Europa hat sich an
vielen Einsätzen mit den Amerikanern oder im Rahmen der Nato beteiligt."
Weiter sagte er: "Das konnten wir nur mithilfe der Amerikaner tun. Sie
halfen uns mit Munition, Equipment, Luftverteidigung."
Landsbergis
sagte, er habe auch schon mit seinen beiden erwachsenen Söhnen über die
Möglichkeit gesprochen, dass sie in einem Krieg kämpfen müssen. Einer
ist Soldat, der andere studiert Medizin und wäre danach Hauptmann.
"Sollten sie jemals im Schützengraben kämpfen müssen und ich wüsste,
dass ich auch nur bei einem Treffen nicht alles getan habe, um mein
Gegenüber zu überzeugen, dann würde ich mir das niemals verzeihen", so
Landsbergis.
Gabrielius Landsbergis war von 2020 bis 2024 Außenminister Litauens und bis 2024 Vorsitzender der Christdemokraten TS-LKD.
Quelle: dts Nachrichtenagentur