Sanktionsbeauftragter des ukrainischen Präsidenten: Russische Raketen enthalten auch deutsche Technik
Archivmeldung vom 15.07.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Sanktionsbeauftragte des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij hat gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) mitgeteilt, dass russische Raketen oftmals Komponenten aus Deutschland und anderen westlichen Staaten enthielten. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Am 13. Juni informierte Wladislaw Wlasjuk zusammen mit Außenminister Dmitri Kuleba und Wirtschaftsministerin Julia Swiridenko mehrere westliche Botschafter in Kiew über diese Erkenntnisse. In dem Bericht an die Botschafter hieß es, 81 Prozent der geschmuggelten Geschossteile kämen aus den USA. Mit acht Prozent folge die Schweiz. Deutschland und Japan stünden auf der Liste mit jeweils 3,5 Prozent auf Platz drei. Komponenten aus Deutschland würden demnach in Marschflugkörpern vom Typ Kh-101 und Iskander sowie in Hyperschallwaffen vom Typ Kinschal stecken.
Nach der Darstellung Kiews umgehe Russland die westlichen Sanktionen über Drittländer. Einige der betroffenen Firmen seien darüber möglicherweise gar nicht im Bilde. Der Export laufe vor allem über China, aber auch über Zentralasien und die Türkei. In dem ukrainischen Bericht war die Rede von 16 deutschen Unternehmen. Geliefert worden seien Elektronik, Isoliermaterial und Kunststoffe.
Im Auswärtigen Amt hieß es nach FAS-Angaben, man nehme die ukrainischen Berichte "über die Verwendung sanktionierter Bauteile in russischen Geschossen sehr ernst" und prüfe diese Informationen "sehr genau". Es sei allerdings möglich, dass diese Komponenten schon vor dem Krieg und vor den Sanktionen geliefert worden seien. Sanktionswidrige Lieferungen wären jedenfalls "ein Fall für den Staatsanwalt"."
Quelle: RT DE