Netanjahu droht mit Ausweitung der Bodenoffensive im Gazastreifen
Archivmeldung vom 18.07.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit einer Ausweitung der Bodenoffensive im Gazastreifen gedroht. Das Sicherheitskabinett habe das Militär angewiesen, sich entsprechend vorzubereiten, erklärte der Ministerpräsident am Freitag. Ziel der Offensive ist es Netanjahu zufolge, Tunnel von Hamas-Kämpfern, die vom Gazastreifen aus nach Israel führten, zerstört werden.
Der israelischen Zeitung "Haaretz" zufolge kamen seit dem Beginn der Bodenoffensive 27 Palästinenser ums Leben, insgesamt seien seit dem Beginn der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen über 250 Menschen gestorben. Netanjahu erklärte, die Hamas sei allein verantwortlich für die Opfer der Auseinandersetzungen.
Steinmeier: Weitere zivile Opfer im Nahen Osten vermeiden
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Konfliktparteien im Nahen Osten dazu aufgerufen, weitere zivile Opfer zu vermeiden. Viel zu viele Unschuldige seien bereits ums Leben gekommen, erklärte Steinmeier am Freitag bei einem Besuch in Mexiko.
Gleichzeitig bekräftigte er jedoch das Selbstverteidigungsrecht Israel. Die Hamas und andere radikale Kräfte im Gazastreifen müssten den den Raketenbeschuss auf Israel sofort einstellen und dürften die palästinensische Zivilbevölkerung nicht weiter als Schutzschild für Waffenlager und Abschussrampen missbrauchen. "Es ist bedauerlich, dass alle Vorschläge für eine Waffenruhe von der Hamas in den Wind geschlagen wurden und die militärische Auseinandersetzung sich mit der Bodenoffensive Israels jetzt noch ausweitet. Für die Menschen auf beiden Seiten hat die Angst vor täglichen Angriffen so immer noch kein Ende", so Steinmeier. "Das Engagement der arabischen Nachbarstaaten für eine Waffenruhe muss weitergehen. Das unterstützen wir nach Kräften." Am Freitagabend wird der UN-Sicherheitsrat über den Konflikt im Nahen Osten beraten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur