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Weil verlangt "unverzügliches Verbot" riskanter Finanzwetten

Archivmeldung vom 19.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein Bankschalter von 1970: Viele Banken wollen auch heute noch genauso aggieren wie damals (Symbolbild)
Ein Bankschalter von 1970: Viele Banken wollen auch heute noch genauso aggieren wie damals (Symbolbild)

Foto: Fotograf
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert in der Corona-Krise ein umgehendes Verbot spekulativer Geschäfte mit Aktien deutscher Unternehmen. "Die Spekulation mit hoch riskanten Finanzwetten muss unverzüglich gestoppt werden", sagte Weil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Es sei befremdlich, dass die Lehren aus der großen Bankenkrise in Vergessenheit geraten würden. "In dieser enorm schwierigen Lage dürfen wir nicht tatenlos zuschauen, wie Krisengewinnler daraus ein Schnäppchen schlagen wollen", so der SPD-Politiker weiter. Für ein Verbot zuständig ist Weils Parteifreund, Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Ihm untersteht die Finanzaufsicht Bafin.

Nach dem Ausverkauf an den Börsen haben bereits Frankreich, Spanien, Italien und Belgien Wetten auf Kursverluste ganz oder teilweise untersagt. In der Finanz- und Bankenkrise hatte der damalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) 2010 für begrenzte Zeit bestimmte Finanzwetten verboten. Mit Leerverkäufen wetten Anleger auf einen Kursverfall einer Aktie. Dabei verkaufen sie Wertpapiere, die sie sich zuvor gegen eine Gebühr leihen. Sinkt der Preis bis zum Rückgabedatum, können sie sich billiger mit den Titeln eindecken und streichen die Differenz ein. Steigt der Kurs dagegen, droht den Leerverkäufe rn Verlust.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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