Mützenich bleibt dabei: Keine US-Atomwaffen mehr in Deutschland
Archivmeldung vom 03.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, will weiterhin, dass die USA ihre Atomwaffen aus Deutschland abziehen. Er fühle sich durch die Diskussion darüber bestätigt, sagte Mützenich in der Sendung "Forum" des Inforadios vom rbb.
Er betonte, die SPD habe schon im vergangenen Wahlprogramm einen solchen Abzug gefordert. Er sei zuversichtlich, dass seine Partei vor der kommenden Bundestagswahl wieder eine Antwort geben werde. Mützenich warnte, gerade kleinere Atomwaffen könnten künftig an Bedeutung gewinnen:
"... Wir stehen zur Zeit in offensichtlich einem Zeitabschnitt, wo Nuklearwaffen in ihrer militärischen Bedeutung wieder stärker zur Geltung gebracht werden sollen. Es wird nicht nur mit dem Einsatz gedroht, sondern es wird darüber nachgedacht, mit kleineren Atomwaffen zu reagieren ... Gerade vor dem Hintergrund, dass Frau Kramp-Karrenbauer, die Verteidigungsministerin, in den USA bindende Verträge versucht zu diskutieren, über neue Nuklearwaffen-Trägersysteme, die Deutschland dann auch bezahlt, ..."
Der SPD-Fraktionschef hatte mit seiner Forderung Anfang Mai eine neue Debatte über die Zukunft der Atomwaffen in Deutschland ausgelöst. Laut einer Umfrage sind über 80 Prozent der Deutschen dafür, dass hierzulande keine Atomwaffen mehr lagern. Die Bundesregierung hat dagegen betont, dass sie am Prinzip der nuklearen Abschreckung festhalten will.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)