Böhmer: Zerstörungen in Palmyra übersteigen jede Vorstellungskraft
Archivmeldung vom 27.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einer "Bonner Deklaration" will das Unesco-Welterbekomitee gegen die Zerstörung von Welterbestätten in Krisengebieten protestieren. Die am Sonntag beginnende Welterbesitzung in Bonn solle "ein starkes und klares Zeichen gegen die Zerstörung von Welterbestätten in Konfliktgebieten geben, wie sie jetzt im Irak und in Syrien geschehen, wo der Terrorismus wütet", sagte Maria Böhmer (CDU), Vorsitzende des Welterbe-Komitees, dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Sie äußerte sich entsetzt über das Vorgehen der IS-Terroristen in den historischen Stätten in Palmyra: "Was wir derzeit in Syrien beobachten, übersteigt jede Vorstellungskraft." Die "Bonner Deklaration" soll die Zerstörungen als Kriegsverbrechen brandmarken und Maßnahmen gegen den Handel mit illegalen Kulturgütern einfordern. Böhmer nannte exemplarisch die im Bundestag anstehende Überarbeitung des Kulturgutschutzgesetzes: "Vorgesehen ist, dass der Import von Kulturgütern nur mit gültiger Exportlizenz des Herkunftsstaates geschehen kann."
Die Bonner Konferenz wird auch über die Aufnahme von 38 weiteren Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste entscheiden. Nach Auffassung der Komitee-Vorsitzenden Böhmer sind strukturelle Verbesserungen erforderlich, "damit die Glaubwürdigkeit der Idee erhalten bleibt". Böhmer kritisierte die Politisierung der Entscheidungen. So seien die Empfehlungen der Experten in der Vergangenheit mehrfach aus politischen Gründen vom Welterbe-Komitee überstimmt worden. "Wir wollen da für mehr Transparenz sorgen", sagte Böhmer.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)