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US-Präsidentschaftskandidat Sanders: USA denken bei Regimesturz nie an Konsequenzen

Archivmeldung vom 12.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bernie Sanders Bild: wikipedia.org by Michael Vadon, CC BY-SA 2.0
Bernie Sanders Bild: wikipedia.org by Michael Vadon, CC BY-SA 2.0

Die USA denken nicht an mögliche Folgen, wenn sie ihnen nicht genehme Regierungen in anderen Ländern austauschen, erklärte am Donnerstag der amerikanische Senator und Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Bernie Sanders.

Weiter heißt es bei der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik": "„Die Richtung, in der wir mit der (ehemaligen – Anm. d. Red.) Außenministerin Hillary Clinton nicht übereinstimmen – das ist der Regimewechsel“, sagte er bei einer Wahlkampf-TV-Debatte in Milwaukee, Bundesstaat Wisconsin.

„Ein so mächtiges Land wie die USA kann, besonders gemeinsam mit all seinen Bündnispartnern, alle Diktatoren der Welt stürzen“, so Sanders. „Saddam Hussein war ein blutiger Diktator. Wir können (den Präsidenten Syriens Baschar – Anm. d. Red.) Assad morgen stürzen, wenn wir wollen, wie es mit Muammar Gaddafi in Libyen geschehen ist. Das Wesen der Außenpolitik besteht allerdings nicht nur darin, einen schrecklichen Diktator einfach zu stürzen. Man muss klären, wie es weitergehen soll“, sagte er.

Als Beispiel nannte Senator Sanders den Fall Libyen, wo die USA und die damalige Außenministerin Clinton „einen schrecklichen Diktator gestürzt haben: Gaddafi. In die entstandene Lücke jedoch ist die Gruppierung ‚Islamischer Staat‘ eingedrungen, die jetzt einen bedeutenden Teil des Landes besetzt hält“.

Laut Sanders sind die USA seit 50 oder 60 Jahren Regierungsstürzen beteiligt „Der rechtmäßige Premierminister des Irans, Mohammad Mosaddegh, wurde 1953 von Kräften gestürzt, die amerikanische und britische Interessen vertraten, weil er die Erdölinteressen Großbritanniens bedrohe. Im Ergebnis erhielten wir den Schah (Mohammad Reza Pahlavi – Anm. d. Red.). Dann ereignete sich 1979 die Revolution und nun haben wir das, was wir haben“, sagte der Senator.

Das alles bezeichnete der US-Präsidentschaftskandidat als „unberücksichtigte Folgen“. „Als Staatschef werde ich äußerst vorsichtig mit derartigen Folgen umgehen“, ergänzte Sanders.

Hillary Clinton, die an derselben TV-Debatte teilnahm, erinnerte wiederum daran, dass „ihr Opponent im Kongress der USA für die Resolution gestimmt hatte, die quasi zum Regimewechsel im Iran führte, und dass er sich auch für den Regimewechsel in Libyen ausgesprochen hatte“."

Mehr zum Thema: Mit oder ohne Assad: Obama stellt Putin Ultimatum

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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