EU-Rechnungshof rügt Spesenpraxis der Europa-Abgeordneten
Archivmeldung vom 13.06.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Europäische Rechnungshof hat in einem vertraulichen Brief die Spesenpraxis der EU-Abgeordneten scharf kritisiert. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner diese Woche bereits am Mittwoch erscheinenden Ausgabe berichtet, rügte der Rechnungshof insbesondere die Verwendung der so genannten Sekretariatspauschale.
Ein Großteil der Abgeordneten habe es im Jahr
2005 versäumt, geltende Regeln einzuhalten und die ge-forderten
Unterlagen über die Verwendung der 14.865 Euro vorzulegen, die jeder
Abgeordnete damals pro Monat für Mitarbeiter ausgeben durfte, so der
Hof. Bis Ende November 2005 hätten die Abgeordneten "weniger als 20
Prozent" der geforderten Papiere vorgelegt, klagte
Rechnungshofmitglied Morten Levysohn in einem internen Brief an das
Parlament, der dem stern vorliegt.
Weil die Abgeordneten die Fristen versäumt hätten, sei die Deadline
einfach auf März 2006 verschoben worden. Im Jahr 2005 habe man die
Regeln daher schlicht "nicht umgesetzt". Inzwischen hat das
Parlament die Sekretariatszulage auf 15.222 Euro angehoben.
Quelle: Pressemitteilung stern