Politiker fordern klare Worte von Merkel und Gauck an Katar
Archivmeldung vom 17.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPolitiker von SPD, Linken und Grünen haben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, bei seinem Besuch in Berlin auch auf kritische Themen anzusprechen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass beim Besuch al-Thanis nicht über die Situation im Irak und Syrien gesprochen wird und über die Rolle Katars in den Konflikten", sagte der Vize-Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Klaus Barthel (SPD), dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).
Es gebe "hohen" Aufklärungsbedarf. "Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie dem Deutschen Bundestag und der Öffentlichkeit gegenüber darstellt, wer den Islamischen Staat (IS) unterstützt und welche Rolle Katar dabei spielt. Dann haben wir zu entscheiden, welche Maßnahmen wir ergreifen müssen", so Barthel.
Der SPD-Bundesvize Ralf Stegner sagte mit Blick auf Katar. "Länder, die finanziell oder politisch den Terrorismus des IS unterstützen, dürfen weder deutsche Waffenlieferungen bekommen, noch sollte es mit solchen Staaten privilegierte Wirtschaftsbeziehungen geben."
Auch eine Fußball-WM in Katar sei "eine gravierende Fehlentscheidung, die weltweit Kopfschütteln auslösen muss" Die Sprecherin für internationale Beziehungen der Linksfraktion im Bundestag, Sevim Dagdelen, nannte es "unerträglich, dass Berlin dem blutigen Diktator Katars, Herrn Al Thani, den roten Teppich ausrollt". Sie forderte Merkel und Gauck auf, sich dafür einzusetzen, dass die WM 2022 nicht in Katar stattfindet. "Ich habe es bei meinem Besuch in Katar in diesem Jahr mit eigenen Augen gesehen: Katar ist ein Sklavenstaat, der die Arbeiter auf den Baustellen regelrecht zu Tode ausbeutet", sagte die Linkspartei-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur