BND-Bericht: Neonazis kämpfen in Ukraine auf russischer Seite
Archivmeldung vom 23.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZahlreiche russische Rechtsextreme und Neonazis haben sich offenbar dem Angriff Russlands auf die Ukraine angeschlossen. Das geht aus einem vertraulichen Bericht des Bundesnachrichtendienstes (BND) hervor, über den der "Spiegel" berichtet.
Dem siebenseitigen Dokument zufolge kämpfen mit der "Russian Imperial League" und der Gruppe "Rusich" "wenigstens zwei Gruppen mit rechtsextremistischer Gesinnung" gegen die ukrainische Armee. Zudem setze Moskau zumindest eine rechtsextreme "Einzelperson für seine Zwecke ein", heißt es in dem vertraulichen Papier. Die Zusammenarbeit mit diesen Gruppierungen führe "den vorgeblichen Kriegsgrund der sogenannten `Entnazifizierung` der Ukraine ad absurdum", schreiben die Analysten.
In dem Dokument werden keine Angaben über die Anzahl rechtsextremistischer Kämpfer gemacht. Allerdings werden Gruppierungen und Einheiten benannt. Demnach soll die "Russian Imperial Legion" (RIL), der paramilitärische Arm der rechtsextremen Vereinigung "Russian Imperial Movements", bereits in die Kämpfe eingegriffen haben. Nachdem die Gruppe bereits in den Jahren 2014 und 2015 auf russischer Seite im ukrainischen Donbass gekämpft hatte, schrieb der RIL-Chef Denis Gariejew nur einen Tag nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 auf Telegram: "Ganz ohne Zweifel sprechen wir uns für die Liquidierung des separatistischen Gebildes Ukraine aus." Wie der BND weiter berichtet, sei Garijews Stellvertreter bei Kämpfen in der Ukraine ums Leben gekommen. Garijew selbst sei verletzt ausgeflogen worden, mindestens zwei weitere Rechtsextreme seien schwer verwundet worden. Die Gruppe "Rusich" soll ebenfalls in die Kämpfe verwickelt sein. Sie wird vielerorts der berüchtigten russischen Söldnertruppe "Wagner" zugerechnet und war ebenfalls bereits 2014 und 2015 im Donbass im Einsatz. Rusich soll spätestens Anfang April Teil der Kampfhandlungen auf ukrainischem Territorium geworden sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur