Israels Botschafter: Atom-Abkommen wird iranische Bombe nicht verhindern
Archivmeldung vom 17.07.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIsraels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat vor übertriebenen Erwartungen an die Einigung im Atomstreit mit dem Iran gewarnt: "Den Iranern wird der Bau einer Nuklearwaffe ja gerade nicht dauerhaft unmöglich gemacht. Sie sind lediglich zehn bis 15 Jahre lang daran gehindert - vorausgesetzt, dass sie das Abkommen einhalten", sagte er der "Welt" und fügte hinzu: "Danach können sie genügend moderne Zentrifugen besitzen, um in kürzester Zeit eine Bombe zu entwickeln."
Hadas-Handelsman, der als Diplomat seines Landes auch in Jordanien und dem Emirat Katar gedient hat, glaubt auch nicht, dass die Einigung zu einer Öffnung im Iran führen wird: "Dieses Abkommen ist ein Schlag für alle Menschen, die sich einen anderen Iran wünschen. Für die Bevölkerung insgesamt. Denn es legitimiert die Politik ihrer Regierung, die sämtliche internationalen Normen gebrochen hat und noch weiter verletzt."
Zudem widerspricht Hadas-Handelsman ausdrücklich Erwartungen, dass die Einigung die Lage im Nahen Osten entspannen könnte: "Nach dem Deal erhält der Iran in wenigen Monaten neues Geld, um Milizen überall im Nahen Osten zu fördern - in Syrien, dem Libanon, dem Irak, Jemen und anderen Ländern", sagte Hadas-Handelsman der "Welt". "In der Folge werden mit großer Wahrscheinlichkeit die Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten wachsen und ein Wettrüsten entfachen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur