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Afrikanische Union schickt Wahlbeobachter nach Simbabwe

Archivmeldung vom 08.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Afrikanische Union (AU) wird Wahlbeobachter nach Simbabwe schicken, obwohl die Einladung zu spät eingegangen ist. Die AU-Kommissarin für Politische Angelegenheiten, Julia Dolly Joiner, sagte dem Tagesspiegel: "Angesichts der Erfahrungen in Kenia müssen wir nach Simbabwe gehen."

Am 29. März findet in Simbabwe eine Parlaments- und Präsidentenwahl statt. Der umstrittene Präsident Robert Mugabe hat alle westlichen Wahlbeobachter ausgeladen. Lediglich Beobachterdelegationen aus afrikanischen Ländern, China, Iran, Venezuela und Russlands sind eingeladen worden. Auch die Einladung an die Afrikanische Union ist in Addis Abeba viel zu spät eingegangen. Eigentlich nimmt die AU nur Wahlbeobachtungen wahr, wenn sie zwei Monate vorher eingeladen wurde, um sie auch seriös vorbereiten zu können, sagte Joiner. Deshalb hatte die AU Ende Dezember auch keine Wahlbeobachter nach Kenia geschickt. Im Falle Simbabwe allerdings macht die AU eine Ausnahme. Allerdings bremste Joiner allzu große Erwartungen an die Mission. In der vergangenen Woche hat sich eine Vorabdelegation in Simbabwe umgesehen. Angesichts des engen AU-Haushalts - die gesamte Organisation hat einen Jahres-Etat von etwa 100 Millionen Dollar, allein die Friedensmission im westsudanesischen Darfur hat jährlich 450 Millionen Dollar gekostet - könne die AU lediglich den Wahlprozess selbst beobachten, sagte die AU-Kommissarin. Die Wahlbeobachter könnten frühestens eines Woche vor der Wahl ins Land reisen und würden spätestens vier Tage nach der Wahl wieder abreisen. "Das gibt uns keine zuverlässige Bewertung", sagte Joiner. Dennoch sei der AU die Beobachtermission in Simbabwe sehr wichtig. Die AU-Beobachter wollen eng mit der Mission der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) zusammenarbeiten, die Mugabe allerdings in der Vergangenheit stets "saubere Wahlen" bescheinigt hat, selbst wenn es Zweifel gab.

Quelle: Der Tagesspiegel


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