Berlin: Havanna-Syndrom bei zwei US-Beamten festgestellt
Archivmeldung vom 18.08.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittNach einem Bericht des „Wall Street Journal“ haben sich zwei Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Berlin mit den Anzeichen des sog. Havanna-Syndroms in ärztliche Behandlung begeben.
Beim russischen online Magazin " SNA News " ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen:"Nach Angaben der Zeitung litten die Beamten bereits seit Monaten an Übelkeit, starken Kopf- und Ohrenschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Abgeschlagenheit. Die Beschwerden hätten sich auch auf ihre Arbeitsfähigkeit ausgewirkt.
Die Diplomaten hätten angegeben, mehrere ihrer Kollegen an anderen Standorten in der EU hätten bereits ähnliche Symptome aufgewiesen. Es handele sich um Botschaftspersonal und Mitarbeiter von Nachrichtendiensten, die sich mit russland-bezogenen Angelegenheiten befassten. Einzelheiten nannten die Diplomaten laut der Zeitung aber nicht.
Das Havanna-Syndrom wurde bereits in den Jahren zuvor bei Mitarbeitern amerikanischer Botschaften festgestellt: 2016 und 2017 auf Kuba sowie 2018 in China. Die Diplomaten wiesen die gleichen Beschwerden auf, weil sie mutmaßlich Ziele akustischer Attacken geworden waren.
Die USA beschuldigten Russland, die Attacken ausgeführt zu haben. Das Außenministerium in Moskau dementierte. Auch die CIA vermutete Russland hinter den Attacken, konnte aber keine Belege vorweisen.
Weitere Fälle des Havanna-Syndroms bei amerikanischen Diplomaten wurden in Afrika, Tadschikistan und Russland registriert. Zuletzt soll es Mitarbeiter der US-Botschaft in Wien getroffen haben. Die CIA schätzt die Zahl der Diplomaten, die sich über typische Beschwerden beklagt hätten, auf mehrere Hundert. Rund 100 von ihnen sollen Mitarbeiter von Geheimdiensten gewesen sein."
Quelle: SNA News (Deutschland)