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Folter ohne Folgen

Archivmeldung vom 25.04.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke
Generalleutnant Ricardo Sanchez
Generalleutnant Ricardo Sanchez

US-Heeresaufsicht spricht eigene Generäle in Irak frei

Das Pentagon hat die Spitze der US- Streitkräfte in Irak von jeder Mitverantwortung an dem Folterskandal im Gefängnis Abu Ghraib freigesprochen. Menschenrechtler fordern eine unabhängige Untersuchung.

Washington/Bagdad · 24. April · ap · Eine Untersuchungskommission der Streitkräfte kam laut Washington Post zu dem Ergebnis, dass vier von fünf hochrangigen Offizieren überhaupt keine Schuld an den Vorfällen tragen. Eine suspendierte Brigadegeneralin müsse mit einem Verweis wegen Pflichtverletzung rechnen. Bilder der Misshandlungen und Demütigungen in dem Militärgefängnis nahe Bagdad hatten vor einem Jahr die Welt schockiert.

Unter den von jeder Schuld freigesprochenen befindet sich auch der frühere US-Oberkommandierende in Irak, Generalleutnant Ricardo Sanchez. Die Anschuldigungen gegen Sanchez seien grundlos, hieß es. Auch im Fall von zwei Generälen und einem Oberst, die für Sanchez gearbeitet hatten, gebe es keine Anhaltspunkte für Fehlverhalten. Der Generalinspekteur des Heeres, Generalleutnant Stanley E. Green, habe entschieden, die hohen Offiziere nicht zu bestrafen. Allein die Vorwürfe gegen die suspendierte Brigadegeneralin der Militärpolizei in Abu Ghraib, Janis Karpinski, seien zutreffend. Die Kommission habe eine Strafe empfohlen.

Nach Ansicht von Human Rights Watch rechtfertigen die Beweise gegen Sanchez sogar Ermittlungen gegen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsgruppe. Der Bericht des Heeresaufsichtsamtes sei "eine Fortsetzung des Musters von Entlastungen und in der Tat von Beförderung vieler Individuen, die im Zentrum des Folterskandals stehen", sagte ein Sprecher von Amnesty International. Eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle sei nötig.

Quelle: http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?sid=d1b5eebfb02bff7c21eaf3838c08daa4&cnt=667410


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