EU-Kommission will weiteres Vorgehen in Arktispolitik prüfen
Archivmeldung vom 20.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie EU-Kommission will die Rolle der Europäischen Union in der Arktis überprüfen. Zu diesem Zweck habe man gemeinsam mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst eine öffentliche Konsultation eingeleitet, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit.
Die Konsultation werde vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen und Chancen "umfassende Erwägungen" über die Arktispolitik der EU ermöglichen. Im Rahmen der Maßnahme sollen Beiträge zu den Stärken und Mängeln der bestehenden Politik eingeholt werden, damit "möglicherweise ein aktualisierter Ansatz" ausgearbeitet werden könne, so die EU-Kommission weiter.
"Die Arktis ist ein sich rasch wandelnder Faktor in den internationalen Beziehungen", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Der Klimawandel verändere die Region dramatisch und erhöhe ihre geopolitische Bedeutung, wobei eine Reihe von Akteuren neue strategische und wirtschaftliche Chancen im hohen Norden sehe. "Wir müssen sicherstellen, dass die Arktis ein Gebiet mit geringen Spannungen und friedlicher Zusammenarbeit bleibt, in dem Probleme durch einen konstruktiven Dialog gelöst werden."
Die EU müsse umfassend vorbereitet sein, um die neue Dynamik im Einklang mit europäischen Interessen und Werten "wirksam zu steuern", so Borrell weiter. EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius sagte unterdessen, dass die EU mit einer "klaren und kohärenten Arktispolitik" eine Vorreiterrolle übernehmen müsse, um die Herausforderungen der kommenden Jahren zu bewältigen. Was in der Arktis geschehe, bleibe nicht in der Arktis. "Es betrifft uns alle", so Sinkevičius.
"Die Nutzung eines breiten Spektrums an Fachwissen und Meinungen im Rahmen dieser Konsultation wird uns dabei helfen, eine wirkungsvolle Strategie für die Region auszuarbeiten." Die Grundzüge der Arktispolitik der EU waren im Jahr 2008 festgelegt und seitdem regelmäßig aktualisiert worden. Die derzeitige EU-Arktispolitik wurde 2016 festgeschrieben. Sie konzentriert sich auf die Prioritäten Klimawandel und Schutz der arktischen Umwelt, nachhaltige Entwicklung in der Arktis und den umliegenden Gebieten sowie internationale Zusammenarbeit in Fragen, welche die Arktis betreffen. Die am Montag beschlossene öffentliche Konsultation soll bis zum 6. November 2020 laufen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur