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Papst Benedikt XVI. zeigt kein Rückgrat gegenüber China

Archivmeldung vom 27.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) zeigt sich entrüstet über die Absage des angekündigten Treffens zwischen dem Papst und dem Dalai Lama am 13. Dezember im Vatikan. Nachdem in letzter Zeit vermehrt Staatschefs eine Begegnung mit dem tibetischen Oberhaupt gesucht haben, bestürzt es, dass gerade der Heilige Stuhl vor den unverhohlenen Drohgebärden Chinas einknickt.

"Gerade die Begegnung dieser zwei hohen religiösen Repräsentanten kann der Welt zeigen, dass es noch etwas jenseits einer wirtschaftsgelenkten Politik gibt, bei der Menschenrechte so gut wie keine Rolle spielen", sagt Wolfgang Grader, Vorsitzender der TID.

"Als religiöser Führer hat der Papst - mehr noch als die Politiker - eine moralische Verantwortung gegenüber der Welt, die nicht auf Katholiken beschränkt ist", so Grader weiter. Dass der Vatikan die Weltpolitik beeinflussen kann, hat Papst Johannes Paul II. mit seinem Widerstand gegen das kommunistische Regime unter Beweis gestellt, der das Sowjetreich ins Wanken gebracht hat. Sicher muss Papst Benedikt XVI. Rücksicht auf die verfolgten Christen in China nehmen und hat - auch aus Prestigegründen - ein starkes Interesse an der Anerkennung der vom Vatikan ernannten Bischöfe. Jedoch darf dies auf keinen Fall dazu führen, dass der Pontifex Maximus wegschaut, wenn die religiösen und kulturellen Freiheiten der Tibeter fortwährend eingeschränkt und ihre Menschenrechte massiv verletzt werden. Das ist nicht nur unmoralisch, sondern auch zutiefst unchristlich.

Ein Sprecher des Vatikans hatte gestern verkündet, dass eine Begegnung der beiden spirituellen Führer entgegen früherer Meldungen nie geplant gewesen sei. Diesem Dementi waren, wie auch bei den Treffen der Bundeskanzlerin und des amerikanischen Präsidenten mit dem Dalai Lama, klare Worte der Warnung aus Peking vorausgegangen.

Quelle: Pressemitteilung Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID)


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