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Ex-Bischof Hans-Jürgen Abromeit über Kritik an Israel: "Unerträglich, dass man das als Deutscher nicht sagen darf"

Archivmeldung vom 19.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flagge von Israel
Flagge von Israel

Bild: sven scherz-schade / pixelio.de

Ab wann ist Kritik an Israel antisemitisch? Diese Frage bestimmt den Diskurs über den Nahost-Konflikt hierzulande wie keine andere. Besonders in Deutschland geraten Kritiker der israelischen Politik schnell unter Verdacht, eigentlich antisemitische Haltungen zu kanalisieren.

In der aktuellen Folge der DISKUTHEK, dem Debattenformat des stern auf Youtube, stellen sich der ehemalige Bischof Hans-Jürgen Abromeit und die jüdische Sängerin und Podcasterin Sandra Kreisler dieser brisanten Diskussion. Abromeit war im August 2019 in die Kritik geraten, nachdem er den Deutschen bei einem Vortrag eine "Überidentifikation mit dem Staat Israel" bescheinigt hatte. In der Diskussion mit Kreisler verteidigt der evangelische Theologe seine Kritik. Er habe einen "schlichten, reflektierenden, ganz nachdenklichen Vortrag" gehalten und sei dafür "skandalisiert" worden.

Dass sich selbst seine eigene Kirche davon distanzierte, empfand er als "sehr schmerzvoll". Er habe sich unverstanden gefühlt. "Ich finde es teilweise unerträglich, dass mir Leute sagen - auch nach meinem Vortrag: 'Sie haben ja Recht. Aber als Deutscher dürfen sie das nicht sagen.'", so Abromeit in der stern-DISKUTHEK. "Wenn wir Freunde sind, müssen wir uns gewisse Dinge zumuten." Wer für das Existenzrecht Israels eintrete, für den entstehe auch die "Sekundärverantwortung, irgendeine Lösung für die Palästinenser zu finden."

Sandra Kreisler, die sich in ihrem Podcast mit Israel und Antisemitismus beschäftigt, wirft dem evangelischen Theologen vor, "zu mauern", anstatt sich zu überlegen, ob die Antisemitismus-Vorwürfe nicht richtig seien. Die Deutschen hätten keine "Überidentifikation" mit Israel, sondern vielmehr "eine Obsession." Kritik an der Regierung Israels sei völlig legitim, doch würde Israel "in Deutschland und Europa mehr kritisiert als alle anderen Länder weltweit."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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