Deutsche Gülen-Bewegung fordert klare Worte gegen den anti-demokratischen Kurs der türkischen Regierung
Archivmeldung vom 02.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Die deutsche Politik muss endlich klare Worte für Erdogan finden und die Instrumentalisierung von Deutsch-Türken verhindern", fordert Ercan Karakoyun, Vorsitzender der Stiftung Dialog und Bildung, die Ansprechpartner von Hizmet (Gülen-Bewegung) in Deutschland ist. Die Entwicklungen in der Türkei seien nicht nur für die dort lebenden Menschen besorgniserregend, sondern schaden auch hierzulande der Integration von Deutsch-Türken.
Nach dem Putschversuch sind drei Monate vergangen. Verfolgungen, Verhaftungen und Suspendierungen laufen gnadenlos weiter. Bis zum heutigen Tag wurden keine Beweise über eine Beteiligung Hizmets erbracht. Der Rechtsstaat ist außer Kraft gesetzt: Zehntausende Menschen sitzen ohne rechtmäßige Anklage im Gefängnis, hunderttausende wurden grundlos von ihren Arbeitsplätzen suspendiert. In Gefängnissen werden Menschen gefoltert. Die Pressefreiheit ist abgeschafft. Kritische Medienhäuser werden geschlossen. Selbst Korrespondenten internationaler Medien sind nicht mehr in der Lage, unabhängig und frei zu berichten. Ein halbstündiges Interview mit Fethullah Gülen, das das ZDF-heute-journal im September geführt hat und das hierzulande auf Deutsch und Türkisch im Internet zu sehen ist, ist in der Türkei gesperrt.
Diese Hexenjagd hat auch in Deutschland schwerwiegende Folgen: Türkische Konsulate, die Botschaft und regierungsnahe Medien machen auch Hizmet in Deutschland zur Zielscheibe. Die türkische Regierung instrumentalisiert hiesige Lobby-Organisationen, etwa die Union Europäisch-Türkischer Demokraten UETD, aber auch die von der türkischen Regierung finanzierten Moscheeverbände DITIB und Milli Görüs für die Interessen Erdogans. Deutsch-türkische Familien werden unter Druck gesetzt, Geschäfte und Unternehmen boykottiert. Etwa 100.000 Hizmet-Aktive in Deutschland sind aktuell durch die türkische Hexenjagd bedroht. Ercan Karakoyun fordert: "Die Bundesregierung muss die Demokratie verteidigen, auch gegen anti-demokratische Kräfte in und aus anderen Ländern. Das Schweigen Deutschlands zum aktuellen Kurs der Türkei ist nicht akzeptabel!"
Quelle: Stiftung Dialog und Bildung (ots)