Welthungerhilfe unterstützt Hilfsappell für Darfur - Schwere Hungersnot droht
Archivmeldung vom 28.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Deutsche Welthungerhilfe unterstützt den Hilfsappell des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) für die Darfur-Opfer. Mit den Mitteln des WFP unterstützt sie in der sudanesischen Krisenregion 485.000 Flüchtlinge.
"Wenn die internationale Gemeinschaft nicht ihre Hilfe erhöht,
werden wir ab Mai die Rationen um die Hälfte kürzen müssen", sagt der
Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in Sudan, Johan van der Kamp.
"Das reicht kaum zum Überleben, viele Menschen werden erkranken, vor
allem die Kinder."
Wenn jetzt nicht schnell weitere Lebensmittel gekauft werden
können, sind in fünf Monaten die Lager leer. Das ist genau in der
Zeit, in der die Menschen ohnehin Hunger leiden müssten, weil die
Erntevorräte zuneige gehen, und die neue Ernte noch nicht eingefahren
ist. "Dann haben wir ab spätestens November eine schwere Hungersnot
im ganzen Land."
Dazu kommt die weiterhin prekäre Sicherheitslage. Die
Militärmission der Afrikanischen Union (AU) mit nur 8000 Soldaten in
einem Land von der Größe Frankreichs kann die Kämpfe und Übergriffe
nicht verhindern. "Die schlechte Sicherheits- und Versorgungslage
wird noch mehr Menschen in die Flüchtlingslager treiben, die versorgt
werden müssen."
Die Deutsche Welthungerhilfe hat die internationale Gemeinschaft wiederholt aufgefordert, für Schutz und Sicherheit der Flüchtlinge in Darfur zu sorgen, damit sie in ihre Heimatdörfer zurückkehren und sich aus dem Teufelskreis von Gewalt und Abhängigkeit befreien können.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1998 im Sudan in den
Provinzen Nord-Darfur, West Kordofan und Unity State tätig. In
Nord-Darfur versorgt sie 485.000 Menschen mit Lebensmitteln, in Unity
State 185.000. Weitere Projektschwerpunkte sind Landwirtschaft,
Ernährungssicherung und Trinkwasserversorgung.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.