EZB-Vizechef will "Lasten des Preisschocks verringern"
Archivmeldung vom 21.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEZB-Vizechef Luis de Guindos fordert die Politik dazu auf, einen Beitrag zu leisten, um eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern. Der aktuelle Preisschock bei Energie- und Rohstoffpreisen mache viele Unternehmen und Arbeitnehmer ärmer.
"Die
Finanzpolitik sollte durch temporäre, gezielte Hilfen dazu beitragen,
die Lasten zu verringer", sagte er dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).
"Dies würde auch die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale reduzieren." De
Guindos erwartet, dass es im Euro-Raum "voraussichtlich für einen
längeren Zeitraum als vor dem Krieg erwartet eine höhere Inflation"
gibt. Aus seiner Sicht hängt der künftige geldpolitische Kurs der EZB
von den Daten ab.
"Wenn wir die Inflation weiter unterschätzen,
dann werden wir reagieren. Alle Optionen liegen auf dem Tisch." Laut de
Guindos sind die entscheidenden Faktoren Zweitrundeneffekte und eine
mögliche Entankerung der mittelfristigen Inflationserwartungen. "Wenn
wir die sehen, dann werden wir handeln."
Der EZB-Vizechef warnt,
dass eine Fragmentierung im Euroraum durch stark auseinanderlaufende
Zinsniveaus auf den Anleihemärkten die Wirkung der Geldpolitik gefährden
könnte. Aktuell hält er aber die Risikoaufschläge für Staatsanleihen
von Ländern wie Italien und Spanien für nicht bedenklich. Sie seien
"derzeit etwa so hoch wie vor der Pandemie" und lägen "deutlich unter
den Höhepunkten etwa in den Jahren 2011 und 2014".
Quelle: dts Nachrichtenagentur